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Schutzschirmverfahren beantragt

So geht es bei NextiraOne weiter

3. Mai 2012, 10:29 Uhr | Ulrike Garlet

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Die Eckdaten zum Schutzschirmverfahren

Im Rahmen der Insolvenzreform ist zum 1. März 2012 das »Gesetz zur weiteren Erleichterung der Sanierung von Unternehmen« (ESUG) in Kraft getreten. Das sogenannte Schutzschirmverfahren rückt den Fokus auf die Sanierung des betroffenen Unternehmens - und soll sich somit schlussendlich auch zugunsten der Gläubiger auswirken, die sich im klassischen Insolvenzverfahren oft mit sehr niedrigen Quoten begnügen müssen.

Im Mittelpunkt des neuen Schutzschirmverfahrens steht die Sanierung in Eigenverantwortung: Ein vorläufiger Insolvenzverwalter, der die Unternehmenskontrolle übernimmt - und oftmals vor allem an einer einfachen Abwicklung des Insolvenzverfahrens interessiert sind - wird nicht bestimmt.

Kommt das Schutzschirmverfahren zum Einsatz führt dagegen die bestehende Geschäftsführung das Unternehmen weiter und behält so den Einfluss auf die Unternehmensabläufe. An Stelle des Insolvenzverwalters tritt ein Sachwalter. Der Experte, der von dem Unternehmen selbst bestimmt wird überwacht jedoch nur, dass das Verfahren ordnungsgemäß abläuft.

Nicht für alle Unternehmen allerdings kommt ein Schutzschirmverfahren in Frage. Das neue Verfahren können nur Firmen nutzen, die noch nicht zahlungsunfähig oder überschuldet sind und bei denen die Aussicht auf Sanierung besteht.

Kommt das zuständige Amtsgericht zu dem Ergebnis, dass ein Unternehmen die Bedingungen für das Schutzschirmverfahren erfüllt, erhält die Unternehmensleitung gemeinsam mit dem Sachwalter drei Monate Zeit, einen Sanierungsplan zu erstellen und mit den Gläubigern abzustimmen. In dieser Zeit ist das Unternehmen vor Zwangsvollstreckungen geschützt. Ziel ist es, den Sanierungsplan anschließend als Insolvenzplan umzusetzen.