Grund genug für uns, dem "Phänomen SSD" auf den Zahn zu fühlen und Lösungen anzubieten. Eines darf man nämlich nicht vergessen: Wer seine neue System-Festplatte nicht optimal in Windows einbindet, wird nicht nur zunehmende Leistungseinbußen hinnehmen müssen. Auch die Lebensdauer der SSD verkürzt sich erheblich. Dies liegt zum einen in ihrer Bauweise begründet und zum anderen an mangelnder Optimierung.
SSDs bestehen ausschließlich aus Flashspeicher. Hier gibt es unterschiedliche Typen. Die einzelnen Speicherzellen können vom Typ SLC (single level cell) oder MLC (multi level cell) sein. SLCs erlauben wenigstens 100 000 Schreibvorgänge. MLCs können doppelt so viele Daten speichern wie SLCs, erdulden aber nur einen Bruchteil an Schreibvorgängen. Nach etwa 10 000 Aktionen ist der Datenträger unbrauchbar. Häufig verkauft werden derzeit SSDs mit 120 GByte für rund 200 Euro und darunter, wie beispielsweise die OCZ Vertex II. Platten mit diesem Preis-Größen-Verhältnis sind immer vom Typ MLC. Um die Lebensdauer dieser Festplatten optimal auszureizen, hat man deshalb das so genannte Wear Leveling eingebaut.
Ein Festplattencontroller, der mit Wear Leveling arbeitet, sorgt dafür, dass die Flashspeicher gleichmäßig oft beschrieben werden, indem er immer jene Speicherblöcke beschreibt, die bisher am wenigsten beschrieben wurden. Außerdem verschiebt er resistentere Daten in Blöcke, die bisher häufiger beschrieben wurden, um eine gleichmäßige Alterung der Zellen zu gewährleisten. Ein typisches Beispiel für solche Daten sind installierte Programme, die sich durch Updates ein wenig, im Gros aber kaum verändern. Der Controller stellt mit dieser Methode sicher, dass die Speicherzellen in etwa gleichmäßig häufig beschrieben werden. Das stellt eine gleichmäßige Alterung der Festplatte sicher.
Es macht daher durchaus Sinn, nur absolut notwendige Daten und Programme auf einer SSD abzulegen. Die gesamte Adobe Master Suite zu installieren, wenn man nur Photoshop benötigt, tut der "Gesundheit" einer SSD nicht gut.