Heute gibt es nur noch Technologieunternehmen. Ganz gleich, ob in der Automobilindustrie, der Fertigung, dem Einzelhandel, den Finanzdienstleistungen oder in anderen Sektoren: Neue Technik wie Cloud Computing, Künstliche Intelligenz (KI) und viele weitere betreffen alle Firmen.
Folglich entsteht eine Situation, in der die Menge an Technik und Daten in Unternehmen exponentiell wächst. In dieser herausfordernden Umgebung sind gute Strategien nötig. Dies gilt besonders für Unternehmen, die noch mehr Technik implementieren wollen, um ihre Prozesse weiter zu optimieren. Die strategische Bedeutung und der Aufgabenbereich von Technologieverantwortlichen in Unternehmen haben sich in den letzten Jahren drastisch verändert, und es ist unumgänglich geworden, alle entsprechenden Ausgaben zu bewerten und zu kontrollieren.
Technische Fortschritte haben weitreichende Auswirkungen
KI und Cloud Computing entwickeln sich ständig weiter. Beide modernen Techniken sind energie- und ressourcenintensiv und erfordern erhebliche Investitionen zur Unterstützung der damit verbundenen Projekte. Die Ausweitung der verschiedenen Bereiche erhöht gleichzeitig das Cybersicherheitsrisiko und erfordert weitere Überlegungen zur Einhaltung von Vorschriften und zur Unternehmensführung.
Hinzu kommt der Wechsel von Investitionsausgaben (CapEx) zu Betriebsausgaben (OpEx) und zu variablen Ausgabenmodellen sowie der Wechsel von zentraler zu dezentraler Beschaffung von IT-Ressourcen. All dies führt zu einer komplexen Umgebung, in der Ausgaben weniger vorhersehbar werden.
Kosten-Management ist wichtiger denn je
Wenn man all diese Faktoren berücksichtigt, wird deutlich, wie schnell die Kosten aus dem Ruder laufen können. Wie können so umfangreiche und vielschichtige Technologieausgaben effektiv gesteuert werden? In einer Studie von Harvard Business Review gaben mehr als die Hälfte (55 Prozent) der befragten Führungskräfte an, dass ihnen wichtige Informationen über Technikausgaben fehlen. Und trotz der Versprechungen der Cloud, wie Skalierbarkeit, Sicherheit, Flexibilität und schnellere Innovationszyklen, kann die überwiegende Mehrheit (75 Prozent) der Unternehmen keine solide Kapitalrendite aus der Cloud-Umstellung vorweisen.
Nachhaltiges Kosten-Management wird also zu einem absoluten Muss, denn Kosten können sich an vielen Stellen ansammeln. So müssen Verantwortliche auf redundante Anwendungen, eine übermäßig ausgelastete IT-Infrastruktur, nicht ausreichend genutzte Softwarelizenzen, Belastungen von Altsystemen und ineffiziente Anbieterverträge achten. Das variable Ausgabenmodell der Cloud bringt auch eine Reihe neuer Herausforderungen mit sich, darunter das Risiko einer Überdimensionierung, ungenutzte oder nicht ausgelastete Ressourcen und die undurchsichtigen Preis- und Rabattmodelle der Public Cloud-Anbieter.
Auch wenn Gartner für das Jahr 2024 einen Anstieg der IT-Ausgaben um acht Prozent vorhergesagt hat, gehen höhere Budgets mit höheren Erwartungen einher: Die Unternehmensführung verspricht sich positive Ergebnisse für das Unternehmen. Investitionen mit Ergebnissen zu verknüpfen, wenn Betriebs- und Finanzdaten über eine Vielzahl von Systemen und Geschäftseinheiten verteilt sind, kann sich wie eine kaum zu bewältigende Aufgabe anfühlen.
Noch schwieriger wird es, wenn Technologieausgaben mit wichtigen Unternehmenszielen wie betrieblicher Effizienz, Flexibilität, Widerstandsfähigkeit, Risikominderung oder Umsatz verbunden werden.
Moderner Ansatz
In der Vergangenheit, als Unternehmen wuchsen und zwangsläufig komplexer wurden, konnte man die Komplexität durch mehr Personal lösen. Das heutige, exponentielle Innovationstempo lässt sich allerdings nicht mehr mit solch einer linearen Lösung bewältigen. Modernes Technologie-Management erfordert geeignete Werkzeuge und Automatisierung, eine Single Source of Truth (einzige Quelle der Wahrheit, SSoT) zur Überwachung und Optimierung von Investitionen. Nur so können Unternehmen in diesem dynamischen Umfeld Schritt halten.
Neue Tools können dabei helfen. Zum Beispiel Lösungen, die es Unternehmen ermöglichen, Betriebs- und Finanzdaten aus dem gesamten Unternehmen effizient zu erfassen und – besonders wichtig – diese Daten in eine Darstellung zu übersetzen, die für alle Beteiligten im Unternehmen verständlich ist. So können Unternehmen nicht nur die Kosten im Blick behalten, sondern ihre Technik-Investitionen perfekt auf ihre Unternehmensziele ausrichten.
Ajay Patel ist General Manager bei Apptio.