Zum Ende des Quartals will Toshiba sein Speichergeschäft in ein eigenes Unternehmen ausgliedern, sodass Investoren einsteigen können. Zu den Interessenten soll Western Digital zählen.
Was seit zwei Wochen als Gerücht die Runde machte, hat sich nun bestätigt. Toshiba plant eine Abspaltung des Speichergeschäfts. Dazu zählen vor allem die Entwicklung und Fertigung von Speicherchips und der Vertrieb von Produkten wie SSDs. Das bislang zur Sparte gehörende Business mit Bildsensoren soll allerdings im Unternehmen verbleiben. Welche Assets in die neue Firma übertragen werden und was mit dieser geschieht, steht noch nicht im Detail fest. Toshiba zufolge erwägt man die Beteiligung eines Investors. Insider halten das für sehr wahrscheinlich, könnte der noch immer an den Auswirkungen des Bilanzskandals leidende Hersteller doch durch den Verkauf eines Anteils eine größere Summer erlösen, um die milliardenschweren Abschreibungen, die beim vor einem Jahr zugekauften Atomkraftwerksbauer CB&I Stone & Webster drohen, auszugleichen. Als Interessent gilt Western Digital, das seit der Übernahme von Sandisk eng mit Toshiba verbunden ist: Die beiden Unternehmen betreiben in Yokkaichi gemeinsam eine Halbleiterfertigung, deren Flash-Chips sie jeweils in den eigenen Produkten verwenden.
Das Speicher-Business ist hochprofitabel und eine der wichtigsten Sparten bei Toshiba. Sie ist nicht nur die umsatzstärkste im Unternehmen, sondern steuert auch den Löwenanteil zum Konzerngewinn bei – in den ersten sechs Monaten des Finanzjahres 2016 waren es 78,3 von 96,8 Milliarden Yen des operativen Gewinns. Toshiba bezeichnet des Speichergeschäft als Fokus-Business, weshalb auch davon auszugehen ist, dass nur eine Minderheitsbeteiligung veräußerst wird. Noch müssen allerdings die Anteilseigner der Ausgliederung zustimmen, die für den 31. März dieses Jahres geplant ist. Die außerordentliche Aktionärsversammlung soll kurz vorher stattfinden.