Auf der Suche nach frischem Kapital hat Toshiba jetzt beschlossen, sein Halbleitergeschäft zu verkaufen. Als möglicher Interessent an den Speicherbausteinen wird der Kooperationspartner Western Digital gehandelt.
Bereits vor einigen Wochen hatten Insider erstmals über eine Abspaltung der Halbleitersparte von Toshiba berichtet, jetzt hat das japanische Unternehmen entsprechende Überlegungen auch offiziell bestätigt. Der Unternehmensführung zufolge soll der Bereich entweder komplett oder auch in Teilen veräußert werden. Der nach einem Bilanzskandal und gravierenden Problemen in anderen Bereichen wie dem Geschäft mit Technologie für Atomkraftwerke finanziell schwer angeschlagene Konzern erhofft sich dadurch eine dringend benötigte Finanzspritze. Experten taxieren den Wert der zu veräußernden Unternehmensteile auf acht bis zwölf Milliarden Euro.
Zumindest für die Produktion und Technologie von Flash-Speicherchips soll es mit Western Digital auch bereits einen ersten Interessenten geben, mit dem verhandelt wird. Vergangenes Jahr hatten die beiden Unternehmen Milliardeninvestitionen in gemeinsame Produktionsstätten für 3D-NAND-Chips in Yokkaichi angekündigt, mit denen sie zum weltweit zweitgrößten Produzenten für Flash-Speicherchips aufsteigen wollten. Schon jetzt betreibt die Western Digital-Tochter SanDisk dort zusammen mit Toshiba ein Werk für die in SSDs, Mobiltelefonen und zahlreichen anderen Geräten benötigten Speicherbausteine.