»Wir versuchen Margen für die Händler zu realisieren«

Toshibas Speichermedien im schwierigen Otto-Normal-Markt

12. November 2014, 14:47 Uhr | Stefan Adelmann
Markus Zanders, Head of Sales der Storage Peripherals Division bei Toshiba

Toshibas Sparte für Consumer-Speichermedien bewegt sich in einem stagnierenden Umfeld. Die Umsätze mit Festplatten gehen kontinuierlich nach unten, Preiskämpfe drücken Gewinn und Margen.

Der Markt für Festplatten besteht quasi nur noch aus drei großen Herstellern und auch der Flash-Speicher-Bereich konsolidiert sich zusehends. Das dürfte nicht zuletzt eine Auswirkung der rückläufigen Verkaufszahlen sein. Zwar steigt das weltweite Datenaufkommen, ein Großteil entfällt jedoch auf Rechenzentren und in die Cloud, während die Preise pro Gigabyte, sowohl für HDDs als auch SSDs, stetig fallen. Besonders im Consumer-Bereich gestaltet sich das Geschäft zusehends schwieriger. »Der Markt stagniert«, erklärt Markus Zanders, Head of Sales der Storage Peripherals Division bei Toshiba. Über diesen Bereich vertreibt der große Speicherhersteller ausschließlich Consumer-Speichermedien wie externe Festplatten, Speicherkarten, aber auch interne Speichermedien über den Retail. »Wir kämpfen besonders mit Festplatten in einem sehr schwierigen Markt.« Dennoch zeigt sich Zanders zuversichtlich für die Zukunft, da Toshiba zu den großen drei HDD-Herstellern gehört und zusätzlich das einzige Unternehmen ist, das sowohl Festplatten als auch Flash aus einer Hand liefern kann.

Dennoch muss sich auch Toshiba an das veränderte Geschäft anpassen, das in den vergangenen Jahren eine grundlegende Entwicklung durchlaufen hat. »Festplatten sind im Consumer-Bereich mittlerweile ein klares Mitnahmeprodukt«, so Zanders. »SSDs sind für den Otto-Normal-Verbraucher hingegen noch kein Begriff.« Und gerade bei HDDs sind die Preise schon vor Jahren stark gesunken und bis heute weiter gefallen. »Wir versuchen Margen für die Händler zu realisieren, aber der Markt steht enorm unter Druck«, erklärt der Head of Sales.

Steigende Kapazitäten für höhere Preise

Ein Abgesang auf den Handel mit Speichermedien für den Endkonsumenten ist diese Einschätzung jedoch nicht. Gerade die Tendenz zur Cloud sieht Larry Martinez-Palomo, Head of Marketing der Storage Peripherals Division, eher als Ergänzung der Speichergewohnheiten als eine Konkurrenz zu den Retail-Produkten: »Das ersetzt nicht den Bedarf nach Festplatten. Eigene Speichermedien sparen zum einen Geld und zum anderen sehen viele Nutzer die Cloud noch sehr skeptisch.«

Zusätzlich sollen einige Faktoren das Consumer-Geschäft wieder profitabler gestalten. Beispielsweise steigen die Kapazitäten der verkauften Datenträger laut Zanders an und gleichen so die Preiserosion aus. Und auch Flash-Speicher bringt wieder höhere Durchschnittspreise mit sich. »Weiterhin versuchen wir spezialisierte Produkte anzubieten«, sagt der Head of Sales und spricht damit beispielsweise externe Festplatten mit Wireless-Funktion an, die den Preis vorantreiben sollen. »Es sind aber auch Lösungen für Fotografen und der Ausbau des Channels um kleine Fachhändler denkbar. Wir stehen hier noch am Anfang der Überlegungen.« Toshiba baut aber derzeit aktiv das eigene Vertriebsteam aus und freut sich laut Zanders über jeden neuen Kontakt, der auf das Unternehmen zugeht. Denn letztendlich sei der Markt für Speichermedien trotz Turbulenzen auch weiterhin riesig und für jeden profitabel.


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