Die Association for Retail Technology Standardization (ARTS) will für IT-Systeme im Handel die Serviceoriented Architecture (SOA) standardisieren. Bei ARTS handelt es sich um den Technologiearm des mächtigen US-Handelsverbandes NRF, der zurzeit seine Jahrestagung in New York abhält. Nach Angaben des Verbandes arbeiten 26 Handels- und IT-Unternehmen an diesem Entwurf mit.
"Unsere Bemühungen zielen darauf ab, dass alle Handelsbetriebe SOA einführen, um damit die Kollaboration mit Kunden, Partner und der Supply-Chain zu verbessern", heißt es in der Presseerklärung des Verbands.
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Der geplante Standard umfasst nicht nur die reine SOA-Infrastruktur, sondern darüber hinaus auch Services, Tools und die Prozessmodellierung. Insbesondere sollen handelsspezifische Services und Geschäftsprozesse vordefiniert werden. "Es geht nicht darum, Standardlösungen für den Handel zu definieren, sondern die Komponenten zu vereinheitlichen, aus denen jedes Unternehmen seine eigenen individuellen Prozesse komponieren kann", sagt Greg Wilmer, unter dessen Leitung der Entwurf gegenwärtig entsteht.
Nach Ansicht des Verbandes gibt es zwar bereits eine hohe Interoperabilität zwischen SOA-basierten Anwendungen, doch "der Teufel steckt, wie immer, im Detail", sagt Wilmer. Oracle ist einer der großen Software-Anbieter, der an dem Entwurf mitwirkt. "Unsere Ziel ist es, die Ausbreitung von SOA im Handel zu fördern – und diese ARTS-Initiative ist ein sehr guter Schritt, um auf diesem Weg voran zu kommen", sagt David Dorf, Oracles Chef für Retail-Applikationen.
Der erste Teil des Standards heißt Retail Transaction Interface (RTI) und soll im März veröffentlicht werden. Hierbei wird es sich um die Definition für ein XML-basiertes Transaction-Interface handeln, mit dem unterschiedliche POS-Systeme (Point of Sale) an verschiedene Funktionen eines CRM-Systems (Customer Relationship Management) angebunden werden können.
Harald Weiss/pk/CZ