Der Markt für professionelles Video-Conferencing über das Internet Protocol (IP) entwickelt sich explosionsartig und immer mehr Anbieter aus unterschiedlichen Bereichen drängen in diese lukrative neue Anwendung. Cisco kann man ohne Einschränkungen den Pionier-Status bei den modernen professionellen Video-Conferencing-Systemen über IP zuschreiben. Deren Telepresence-System war das erste, das nahezu alle Anforderungen erfüllt, die man intuitiv an ein solches Konferenzsystem stellt.
Auch der amerikanische Spezial-Newsletter "Videoconferencing" kürte Cisco zur "Telepresence
Company des Jahres 2007". Doch dieser Erfolg rief inzwischen die Konkurrenten auf den Plan.
Spätestens als John Chambers verkündete, dass allein bei Cisco durch Teleconferencing 150 Millionen
Dollar an Reisekosten eingespart werden, war klar, dass sich auch andere große Anbieter auf dieses
Gebiet stürzen werden.
Der jüngste Einstieg eines solchen Mega-Players ist der des US-Telekommunikationsanbieters
Verizon. Im Gegensatz zu Cisco handelt es sich bei Verizon aber nicht um ein End-to-End
Turnkey-System, sondern nur um ein Übertragungssystem, an das der Kunde seine eigenen HD-Systeme
und Audiokonferenzanlagen anschließen muss.
http://llschnuerer.cmpdm.de//sites/cz/article.html?thes=&art=/articles/2007033/31172288_ha_CZ.html">Cisco-Chef: "
Telepresence ist ein Volltreffer"
http://llschnuerer.cmpdm.de//sites/cz/article.html?thes=&art=/articles/2006031/30737320_ha_CZ.html">HP-Studio
überzeugt Videokonferenzmuffel
Verizons HD-Übertragung unterstützt eine Bildschirm-Auflösung von 1280 x 720 Pixel sowie eine
Bildwiederholfrequenz von 30 Bildern pro Sekunde. Für die Übertragung bietet Verizon vier
verschiedene Geschwindigkeiten: 1152 Kilobits pro Sekunde (kbps), 1472 kbps, 1536 kbps sowie 1920
kbps.
Der zweite Großeinsteiger auf diesem Gebiet ist Microsoft, das im Sommer sein Round-Table-System
auf den Markt bringen will. Round-Table ist ein Satz an Kameras, Mikrofonen und Lautsprechern und
arbeitet in Ergänzung zu Microsofts Office Communication Server 2007 oder Live Meeting 2007. Das
Besondere ist, dass ein kleiner Ständer auf der Mitte des Tisches fünf Kameras enthält, aus denen
ein 360-Grad-Panorama-Bild errechnet wird, das dann übertragen wird.
Zusätzlich wird noch eine Einstellung der Person übertragen, die gerade spricht. Einen Preis
gibt es dafür noch nicht, aber er dürfte auf jeden Fall weit unterhalb der 300.000 Dollar liegen
die Cisco für sein Telepresence-System verlangt.
Der Durchbruch beim Video-Conferencing liegt zum Einen an der besseren Darstellung, die
inzwischen HD-Qualität erreicht hat, zum Anderen aber auch an der verbesserten Übertragung über
IP-basierte Netze. Cisco und verschiedene andere End-to-End-Anbieter setzen hierbei vor allem auf
die Technologie von Vidyo, deren Protokoll auf der Norm H.264/SVC aufsetzt – jedoch um viele
patentierte Verbesserungen erweitert wurde.
Harald Weiss/CZ/pk