VMworld 2014 Europe, Barcelona
VMware: Hybride Clouds für eine Welt im Fluss
Mit einer Rekordteilnehmerzahl von knapp 9.000 IT-Professionals ging diese Woche die europäische VMworld in Barcelona über die Bühne. Auf seiner Eröffnungs-Keynote holte sich VMware CEO Pat Gelsinger zeitweise Unterstützung seiner Kollegen aus der Führungsriege des Unternehmens, etwa Sanjay Poonen und Bill Fathers. Gemeinsam malten sie das Bild einer sich ständig in Bewegung befindlichen "liquid world", auf die sich Unternehmen beherzt und doch gut gesichert einstellen müssen. Helfen soll dabei eine "Brave New IT", zu der Gelsinger zahlreiche Neuankündigungen wie die Vrealize-Suite und ein neues Rechenzentrum in Deutschland ankündigte.
Pat Gelsinger und seine Mannschaft kamen mit einer wichtigen Erkenntnis auf die VMworld: Eine reine (Public-) Cloud-IT wird es auch künftig wohl so gut wie nie geben, aber ganz ohne die öffentliche Cloud wird es für Unternehmen immer schwerer, sich auf dem Markt zu behaupten. Deshalb das neue Credo: „Von jetzt an bis in alle Zeiten ist die Welt hybrid“, so Gelsinger. Dabei sieht er sein Haus gefordert, den Unternehmen bei der effizienten Nutzung einer solchen hybriden IT-Infrastruktur Unterstützung zu bieten.
Erfreulicherweise hat er auch gleich die passende Neuigkeit im Köfferchen – die neu gepackte Vrealize-Suite 6.0, die ein gemeinsames und einheitliches Management traditioneller und neuer Cloud-Anwendungen erlaubt, die auf Private und Public Clouds, diversen Hypervisoren und physischer Infrastruktur bereitgestellt werden. Zur Suite gehört Vrealize Operations, eine neue Version der bisher als Vcenter Operations angebotenen Management-Suite, sowie Vrealize Code Stream, ein ganz neues Produkt zur Unterstützung der Software-Entwicklung – Stichwort: agile Devops-Prozesse.
„Hybridität“ war neben dem „Software-definierten Rechenzentrum“ eines der großen Schlagworte, die auf der VMworld immer wieder von der Bühne schallten. „Dabei geht es darum, die Macht über Cloud-Anwendungen in Unternehmen wieder in die Hände professioneller IT-Fachleute zu geben“, erklärt Gavin Jackson, Chef der VMware Cloud-Services in EMEA im Gespräch mit LANline. Noch vor fünf Jahren sei die Public Cloud noch in einer stark wissenschaftlich experimentell geprägten Phase gewesen, die Nutzung in Unternehmen wäre noch ziemlich planlos gelaufen und meist an der IT-Abteilung vorbei.
Insgesamt ist der Betrieb virtueller Maschinen (VMs) in einer Public Cloud bis heute nicht sonderlich populär – laut IDC sollen es weltweit erst sechs Prozent sein. VMware erwartet, dass der Anteil bis 2020 auf etwa 20 Prozent steigen wird. In dieser Entwicklung soll Deutschland eine tragende Rolle spielen – die hier sehr starken Regularien und die besonders ausgeprägte Cloud-Skepsis sollen Funktionen für Policy-Management und Sicherheit fördern und schärfen.
Neues Rechenzentrum in Deutschland
Um die Bedeutung Deutschlands für die Cloud-Entwicklung zu unterstreichen, baut VMware derzeit ein neues Rechenzentrum in Frankfurt, das Januar/Februar kommenden Jahres in Betrieb gehen soll. Der deutsche Standort ergänzt die zwei bestehenden Rechenzentren in Großbritannien sowie das Vcloud Air Network für Service Provider.
Am zweiten Tag der VMworld war Praxis angesagt. So zeigte beispielsweise VMware-CTO Ben Fathi, wie sich mit Evo Rail in nur 15 Minuten 250 virtuelle Desktops bereitstellen lassen. Gezeigt wurden unter anderem auch die SaaS-Version der Cloud-Management-Plattform Vrealize Air sowie ein um logische Switches und Router, Load Balancing, physisches und virtuelles Routing sowie nicht zuletzt um Firewall- und Sicherheitsfunktionalitäten erweitertes NSX.
Die Produktneuankündigungen im Überblick
Software Defined Datacenter (SDDC):
– Vsphere Vcloud Suite 5.8
– Vsphere 6.0 Beta
– Virtual Volumes und Virtual SAN 2.0 Beta
– Federation SDDC Solution (mit EMC/Pivotal)
– Vrealize Suite 6 – inklusive einheitlicher Managementplattform für Cloud-, virtuelle und physische Umgebungen
– Evo Rack – Evo-Rail-Funktion in Cloud-Skalierung
Hybrid Cloud:
– Erweiterung von Vcloud Air mit neuem Rechenzentrum in Deutschland
– Vcloud Air on Demand (voraussichtlich ab Mitte November verfügbar)
– Vcloud Air – Vipr- (EMCä) Objektspeicher – ab sofort als Beta-Version verfügbar
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