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Professional Developer Conference (PDC)

Windows 7 kommt im Duo mit Server 2008 Release 2

Die Vorstellung des Windows-Vista-Nachfolgers Windows 7 stand im Mittelpunkt der Entwicklerkonferenz PDC. Passend zum Windows-7-Client arbeitet Microsoft am Gegenstück auf Serverseite, das auf den Namen Windows Server 2008 Release 2 hört.

Autor:Redaktion connect-professional • 2.11.2008 • ca. 2:35 Min

Bei der Vorstellung des Nachfolgers von Windows Vista, Windows 7, standen die
Sicherheitsfeatures nicht direkt im Vordergrund. Neuerungen gibt es zwar auch in diesem Segment –
etwa die Möglichkeit, mit Bitlocker den Inhalt von USB-Sticks zu verschlüsseln und dem PC die
Verwendung unverschlüsselter Speicher-Sticks zu untersagen – doch die Musik spielt bei Windows 7 in
anderen Bereichen.

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Allen voran hat sich Microsoft der Benutzeroberfläche angenommen. Nach Anklicken eines Symbols
in der Taskleiste mit der sekundären Maustaste zum Beispiel erscheint eine so genannte Jump-List,
die alle mit der betreffenden Anwendung zuletzt geöffneten Dokumente auflistet.

Da Windows 7 auf demselben Kernel wie Windows Vista aufbaut und dasselbe Treibermodell
verwendet, sind keine großen Kompatibilitätshürden zu erwarten. "Was unter Windows Vista läuft,
läuft auch unter Windows 7", propagiert Steven Sinofsky, Senior Vice President Windows and Windows
Live Engineering Group bei der Microsoft Corporation.

Die Systemanforderungen von Windows 7 gab er zwar nicht bekannt, doch es zeichnet sich ab, dass
diese nicht über denen von Windows Vista liegen. Auf Netbooks beispielsweise, für die Windows Vista
zu ressourcenhungrig ist und die deshalb von den Herstellern mit Windows XP bestückt werden, soll
Windows 7 gut laufen – sofern ein GByte Arbeitsspeicher vorhanden ist.

Interessant ist die Option, Windows 7 nicht von der lokalen Festplatte, sondern stattdessen aus
einer darauf befindlichen VHD-Datei heraus zu booten. Auf diese Weise können Änderungen an der
Systemkonfiguration, die innerhalb einer solchen VHD-Instanz von Windows 7 durchgeführt werden, die
Konfiguration des physischen Systems nicht beeinträchtigen.

Testdurchläufe und Evaluierungen werden damit leichter, da es sich nicht um eine vermeintlich
langsame virtuelle Maschine handelt, sondern das Betriebssystem ohne Zwischen-Layer direkt auf dem
physischen Computer läuft. Ob Microsoft Windows 7 hierfür mit speziellen Lizenzrechten ausstattet,
die eine mehrfache Aktivierung ermöglichen, ließ Sinofsky offen. Klar hingegen ist, dass Windows 7
ohne eingebaute Hyper-V-Virtualisierung kommt.

Unternehmen und Privatanwendern, die noch nicht auf Vista umgestellt haben und bei Windows XP
geblieben sind, liefert das neue Betriebssystem einige Anreize für den Umstieg. Wer bereits zu
Windows Vista gewechselt ist, hat es sehr einfach: In mehreren Demonstrationen wurde gezeigt, wie
sich die Migration von Windows Vista auf Windows 7 mit wenigen Mausklicks binnen weniger als 30
Minuten erledigen lässt – per USB-Stick und unter Beibehaltung aller Daten.

Die öffentliche Beta-Version von Windows 7 soll Anfang 2009 erhältlich sein. Einen finalen
Erscheinungstermin hat Microsoft jedoch ebenso wenig wie für Office 14 mitgeteilt. Gut informierte
Kreise gehen aber davon aus, dass diese Produkte zum Weihnachtsgeschäft 2009 erhältlich sind.

Beim Serverbetriebssystem gab Microsoft Ausblicke auf den Windows Server 2008 Release 2. Dieser
enthält vor allem kleinere Optimierungen wie die Unterstützung für bis zu 256 logische Prozessoren
und erlaubt es, die Server-Manager-Verwaltungskonsole nun remote ausführen.

Darüber hinaus wartet Windows Server 2008 Release 2 mit der zweiten Generation der
Virtualisierungslösung Hyper-V auf. Hyper-V 2.0 soll dann auch die Live-Migration laufender
virtueller Maschinen auf andere physische Hosts gestatten, ohne dass Unterbrechungen entstehen –
was eigentlich schon für das heutige Hyper-V 1.0 vorgesehen war, von Microsoft dann jedoch aus
Zeitgründen erst einmal gestrichen wurde.

Leider offenbarte die PDC jedoch auch, dass einige der für Unternehmen relevanten Neuerungen von
Windows 7 nur dann funktionieren, wenn im Backend Windows Server 2008 Release 2 läuft. Dies trifft
beispielsweise auf die Funktion Branch Cache zu: Wird in der Niederlassung mehrfach ein und
dieselbe Datei von der Zentrale abgerufen, braucht diese nur noch einmal von dort übertragen zu
werden. Nachfolgende Downloads kann der lokale Server dann direkt aus seinem Cache bedienen.

Eric Tierling/wg