»In Deutschland flächendeckend Kurzarbeit«
Siemens Enterprise Communications plant in Deutschland flächendeckend Kurzarbeit ab August. Trotzdem sieht Rainer Koppitz, Geschäftsführer Deutschland, im Exklusivinterview mit der InformationWeek sein Unternehmen in einer guten Position, um besser als andere durch die laufende Krise zu kommen.

- »In Deutschland flächendeckend Kurzarbeit«
- Ist die Talsohle bereits durchschritten?
- Integration zwischen SEC, Enterasys und SER
- Diskussionen mit Investoren bei strategischen Fragen
- »Wir haben keine Zielmarge«
IWeek: Herr Koppitz, Sie haben einen ungünstigen Zeitpunkt für die Neuaufstellung von Siemens Enterprise Communications erwischt: Die Weltwirtschaft steckt in der Krise. Wie wirkt sich das auf Ihr Unternehmen aus?
Koppitz: Es gibt da nichts zu diskutieren: Die Krise trifft alle, also auch uns. Wir haben 16 bis 17 Prozent weniger Volumen als im Vorjahr, wachsen aber gleichzeitig in manchen Segmenten um mehr als 30 Prozent. Damit sind unsere Verluste prozentual etwa so groß wie die von Cisco, aber erheblich kleiner als die von Nortel oder Alcatel, die zwischen 30 und 40 Prozent liegen.
IWeek: Wie begegnen Sie der Situation?
Koppitz: Wir versuchen jedenfalls, unseren Mitarbeiterstamm zu halten. Wir befinden uns gerade in Diskussionen mit den Mitbestimmungsgremien über Kurzarbeit ab August. Dabei wollen wir Arbeitszeitverkürzungen im Rahmen der Kurzarbeit möglichst gleichmäßig über etwa 90 Prozent der 4000 deutschen Mitarbeiter verteilen, die dann einen Tag in der Woche zu Hause bleiben. Das ist uns lieber als einige den überwiegenden Teil der Arbeitszeit nach Hause zu schicken. Schließlich geht es um viel Geld, das den Mitarbeitern fehlt.