»Wir hatten noch nie so viele Projekte«
Von Einbruch des Geschäfts ist bei Azlan, dem VAD-Bereich von Tech Data, auch in der Krise nichts zu spüren. Das berichtet Azlan-Geschäftsführer Marc Müller im Gespräch mit Computer Reseller News. Allerdings ist auch für den Distributor das Geschäft weniger vorhersehbar geworden.

CRN: Der Umsatz mit x86-Servern ist bereits im vierten Quartal 2008 weltweit um 18 Prozent zurückgegangen. Inwiefern spüren Sie einen Einbruch bei dieser für das Infrastrukturgeschäft zentralen Produktkategorie?
Müller: Wir spüren keinen Einbruch. Unser x86-Geschäft ist völlig stabil und bewegt sich in etwa auf Vorjahresniveau. Ähnliches gilt übrigens für Storage, wo das Geschäft ebenfalls stabil läuft und in einigen Bereichen sogar wächst.
CRN: Wie erklären Sie diese Diskrepanz?
Müller: Analysten wie Gartner und IDC erfassen auch das Direktgeschäft der Hersteller mit Großkunden, zu denen von der Krise massiv betroffene Banken und Automobilhersteller gehören. Dieses Geschäft hatten wir früher nicht, und haben wir auch jetzt nicht. Unser Zielmarkt ist der klassische Mittelstand, der gehobene Mittelstand und zunehmend der öffentliche Sektor.
CRN: Im Mittelstand läuft das Geschäft noch zufrieden stellend?
Müller: Ja, bei uns gehen derzeit sogar mehr Projekte ein als jemals zuvor. Seit ich diesen Job hier mache, hatten wir noch nie so viele Projekte wie jetzt.
CRN: Die Krise geht also an Azlan komplett vorbei?
Müller: Nein, natürlich spüren auch wir die Krise. Man muss unterscheiden, zwischen Projekten, die bei uns eingehen, und denen, die wir mit einem Auftrag abschließen. Wir haben momentan zwar deutlich mehr Projekte, aber früher hatten wir eine Abschlussquote von 80, 90 Prozent. Aktuell liegt sie bei etwa 50 Prozent. Außerdem gilt der Vorbehalt, dass ich nicht für das kommende Dreivierteljahr spreche.