Big Data: Prognose vor der Diagnose
Selten zeigen konkrete Einsatzszenarien wie bei Big Data den klaren Nutzen von IT-Lösungen. Noch aber hemmen eklatante Defizite im Vertrieb, dass Big Data auch für den IT-Handel Big Business wird. Der Channel beklagt fehlende Herstellerunterstützung.
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- Big Data: Prognose vor der Diagnose
- Hohe Wettbewerbsrelevanz
- Zeit drängt
Dass schwangere Frauen Essiggurken mit Nutella essen, ist eine ebenso gern kolportierte wie unbewiesene Meinung. Nicht an den Haaren herbeigezogen ist allerdings, dass es eine Rangliste bestimmter Produkte gibt, zu denen werdende Mütter in unterschiedlichen Phasen ihrer Schwangerschaft greifen. Ein besessener Mathe-Freak in einer amerikanischen Supermarktkette hatte solche Muster aus dem Einkaufsverhalten von Frauen analysiert, diese Produkte in die Werbeprospekte für die adäquate Zielgruppe gepackt und sich viel Ärger eingehandelt. Allerdings nur für eine kurze Zeit. Denn der erboste Vater einer 15-jährigen Kundin des Supermarkts, der sich über die Zusendung von Reklame für Baby- und Kosmetikprodukte an seine junge Tochter mehr als wunderten, musste wenig später erfahren, dass er tatsächlich Großvater werden würde.
Streuverluste minimieren, Kosten sparen, Kunden gezielt binden. Es ist nur eines von vielen Beispielen, was Predictive Analytics leisten kann. Buchautor Rudi Klausnitzer (Das Ende des Zufalls ) hat viele solche Beispiele vorgestellt. Prognose vor der Diagnose: Im Gesundheitswesen, bei Versicherungen, im Einsatzplan der Polizei, bei der technischen Funktionsüberwachung von Maschinen liefern Daten wertvolle, vor allem aber valide Zukunftsprognosen. Gott würfelt nicht, sagte Albert Einstein. Nur: Das höhere Wesen braucht man heute nicht zu bemühen, um Mensch und Maschine zu ergründen. Was sein wird, entscheidet keine Transzendenz, sondern intelligente Analysewerkzeuge. Unternehmen werden sie mehr und mehr einsetzen, um Kundenverhalten noch präziser vorausberechnen zu können.