CeBIT-Chef Raue: »Wir haben um jeden Aussteller gekämpft«
Auch an der CeBIT geht die Wirtschaftskrise nicht spurlos vorbei. Die Messegesellschaft hat sich darauf eingestellt, neue Themen und Serviceleistungen aufgenommen. Computer Reseller News sprach mit CeBIT-Chef Ernst Raue über die Auswirkungen der Krise, und den Wandel der Messe.

- CeBIT-Chef Raue: »Wir haben um jeden Aussteller gekämpft«
- Absagen vor allem aus Asien
- CeBIT stellt sich auf veränderte Rahmenbedingungen ein
- Auch Neuzugänge vertreten
CRN: Herr Raue, wie entwickelt sich das Messegeschäft unter den Auswirkungen der Wirtschaftskrise?
Raue: Natürlich spüren auch wir die Auswirkungen der Wirtschaftskrise. Während anfangs die Anmeldesituation noch besser als im Vorjahr war, brachen ab Herbst 2008 die Anmeldungen mit einem Mal ab. Sehr viele Unternehmen signalisierten zwar ihre Teilnahme, hielten aber ihre Anmeldung noch zurück. Sie wollten erst einmal abwarten, wann sie die notwendigen Mittel bewilligt bekommen. Auf jeden Fall sind aber die großen Unternehmen, wie beispielsweise IBM, Datev, Microsoft, SAP oder auch Software AG und die Deutsche Telekom in kompletter Größe vertreten.
CRN: Trotzdem müssen Sie mit Einbrüchen rechnen.
Raue: Die Einbrüche sind zurzeit global. Das Bruttoinlandsprodukt in Japan sinkt um 12,7 Prozent, in den USA um 4, für Deutschland ist ein ähnlicher Rückgang prognostiziert. Wir befinden uns in einer tiefgreifenden Wirtschaftskrise, die auch vor der ITK-Branche nicht halt macht. Und dann werden Kosten reduziert – und wenn in den Unternehmen gespart wird, dann zuerst an den Marketingkosten. Was vielleicht nicht immer richtig sein mag. Gerade in mageren Zeiten gilt es die Chancen zu nutzen. Aber eines möchte ich doch festhalten: Im Grundsatz sind wir die einzigen, die noch stabil als ITK-Messe im Business-to-Business Umfeld vertreten sind. Fast wie ein Fels in der Brandung. Weder in Europa noch in den USA gibt es noch Veranstaltungen von großer Bedeutung. Trotz einiger Schleifspuren werden wir eine gute CeBIT hinbekommen.