Der Siegeszug des "Sowohl… als auch"
Der Wettlauf zwischen der Private Cloud und der Public Cloud um den Preis für das zukunftsträchtigste IT-Architekturkonzept scheint vorerst entschieden. Der Sieger: beide - aber nur im intelligenten Zusammenspiel in Form einer sogenannten Hybrid Cloud. Also alles eitel Sonnenschein in der Wolkenwelt? Nicht so ganz, denn angesichts des vom Europäischen Gerichtshof gekippten Safe-Harbor-Abkommens mit den USA sorgen Datenschutzbedenken ein weiteres Mal für einige Turbulenzen am Wolkenhimmel.Manch ein IT-Verantwortlicher mag es schon nicht mehr hören: Wie toll sie doch ist und wie einfach sie das Computing macht, diese Cloud! Mit "Cloud" gemeint ist in solchen Fällen meist die Public Cloud, am prominentesten vertreten durch eine Handvoll US-amerikanischer Cloud-Service-Provider (CSPs) mit ihren Hyperscale-Rechenzentren, darunter Amazon Web Services (AWS), Facebook, Google und Microsoft. Die Wolke dieser Ausprägung verspricht Ressourcen per Mausklick und praktisch grenzenlose Skalierung, vor allem aber Kostenersparnisse durch den Wegfall von Investitionskosten und Abrechnung rein nach Nutzung. Das Problem dabei: Um die dynamische Skalierung einer Cloud-Umgebung voll ausschöpfen zu können, muss eine Anwendung für die Cloud programmiert ("Cloud-nativ") sein; denn die Legacy-Applikation klassischer Bauart mag es nicht, wenn man ihr Ressourcen wie Arbeitsspeicher mal bereitstellt, mal wieder entzieht. Vor diesem Hintergrund hat sich ein Nebeneinander von Legacy-Applikationen und der neuen Cloud-Apps-Generation herausgebildet, vom Analystenhaus Gartner "bimodale IT" genannt. "Bimodale IT" ist somit die Kapitulationserklärung des Anspruchs, moderne Cloud-Apps könnten den Altbestand an Applikationen in absehbarer Zeit ablösen: Streiche "entweder? oder", schreibe "sowohl? als auch". Da der deutsche IT-Leiter den Betrieb kritischer IT-Ressourcen nur äußerst ungern außer Haus gibt (und schon gar nicht an anonyme Konzerne jenseits des großen Teichs), konzentrierte sich die Cloud-Di

