Distributor Trade Up stärkt Marktposition
Der Softwaredistributor Trade Up koppelt sich immer stärker von der Muttergesellschaft Softline AG ab – nicht nur was die Ertragssituation anbelangt. Geschäftsführer Guido Wöhrlin-Braaz setzt auf Value-Ad, das diesen Namen auch verdient.

Zur Strategie von Softline-Chef Lars Schneider gehört neben der Suche nach einem strategischen Investor für die börsennotierte Gesellschaft auch, die Distributionstochter Trade Up zunehmend eigenständiger agieren zu lassen. Mit dem zum Jahresanfang neu bestellten Geschäftsführer Guido Wöhrlin-Braaz, langjähriger Manager bei der Firmengruppe, hat Schneider offensichtlich eine gute Wahl getroffen. Denn der von Softline AG gemeldete Jahresverlust ging zwar zu einem großen Teil auf deutsche Beteiligungen zurück, ausgenommen die Trade Up GmbH, was jedoch nicht explizit erwähnt wurde. »Wir kommen im operativen Geschäft gut voran und sind profitabel«, stellte denn auch Wöhrlin-Braaz im Gespräch mit Computer Reseller News klar.
Anders wäre es auch nicht zu erklären, dass dem Manager Geld zur Verfügung steht, um das Konzept des Softwaredistributors auszubauen und zu stärken. Wöhrlin-Braaz setzt nämlich konsequent die Fachhandelsbetreuung fort und investiert dafür auch »beträchtliche Mittel«, wie er versichert. Vor wenigen Wochen startete das Unternehmen die Initiative »TradeForce«, die konkrete Unterstützungsmaßnahmen für Händler vorsieht. Value-Ad also, das von großen Broadline-Distributoren gerne in den Mund genommen wird, bei kleineren Grossisten aber tatsächlich auch umgesetzt wird. Beispielsweise durch Außendienstmitarbeiter der Trade Up, die Händler nicht nur bei der Kundenansprache unterstützen, sondern auch projektbezogene Preise kalkulieren. Als Mehrwert bietet Trade Up auch Zugriff auf die technischen Ressourcen der Hersteller.
Auch Hersteller, die den Markt über den Fachhandel erschließen wollen, kann der Channelexperte Wöhrlin-Braaz unter die Arme greifen. Bevor Trade Up Hersteller listet, werden seine Ziele wie etwa Aufbau der Marke, Promotion, Werbung oder Pressearbeit mit dem Distributor abgesprochen. Das Programm »TradeForce« zielt also in beide Richtungen: Unterstützung für Reseller und Händler.
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