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Franchising im ITK-Markt

Erfolg mit starken Marken

Nicht alles ist Gold, was glänzt – auch im Franchising nicht. Aber es gibt durchaus starke Marken, mit denen Handelspartner erfolgreich sein können. Immerhin repräsentiert die Gesamtbranche ein Umsatzvolumen von gut 50 Milliarden Euro. Trotzdem hält sich das Interesse am Franchising in Grenzen.

Autor:Redaktion connect-professional • 31.10.2007 • ca. 1:25 Min

Kaum zeigt sich die Konjunktur von ihrer besseren Seite, schon sinkt das Interesse an Firmengründungen. Zu diesem Ergebnis kommt der Deutsche Industrie und Handelskammertag in seinem DIHK-Gründerreport 2007. Demnach haben sich im vergangenen Jahr bei den IHKs drei Prozent weniger Gründungsinteressierte nach einer Existenzgründung erkundigt. Der Grund ist schnell gefunden: Die Beschäftigungslage hat sich spürbar gebessert – vor allem in diesem Jahr – und der Druck hat nachgelassen, eine Existenz als Selbstständiger oder Kleinstunternehmer aufzunehmen. Diese Entwicklung beobachtet auch Torben L. Brodersen, Geschäftsführer des Deutschen Franchise- Verbands (DFV). »Wir stellen fest, dass Anfragen zur Existenzgründung insgesamt rückläufig sind. Eine positive Begleiterscheinung der zunächst negativen Entwicklung ist jedoch die erhöhte Qualität der Anfragen.«

Das ist auch dringend nötig. Denn was vielen Franchise-Systemgebern in der Vergangenheit häufig Probleme bereitete, waren Franchise-Bewerber, die äußerst blauäugig auf eine Rundum-Betreuung des Franchise-Gebers hofften, ohne auch nur über kaufmännische Grundkenntnisse zu verfügen. Dementsprechend hoch ist die Quote jener Franchise-Einsteiger, die sehr bald wieder das Handtuch werfen. Bernd- Rüdiger Faßbender, Präsident und Vorstandsvorsitzender des Deutschen Franchise- Nehmer Verbandes (DFNV), bringt es auf den Punkt: »Die Zahl ist dramatisch hoch.« Für ihn eine Entwicklung, die – wie so häufig – mehrere Gründe hat. Auf der einen Seite Franchise-Geber ohne schlüssiges Konzept oder als Investitions-Franchising von Investoren getrieben, und auf der anderen Seite Franchise-Nehmer, die allenfalls vom Unternehmerdasein träumten. »Unternehmer kommt von unternehmen. Darüber und über die Konsequenzen muss man sich erst einmal im Klaren sein.«

In der Tat ist Franchising kein Ruhekissen. Wer als Franchise-Nehmer startet, oder besser gesagt Franchise-Unternehmer, wie dies Faßbender gern bezeichnet, ist ein selbstständiger Unternehmer. Kein Franchise- Geber – der DFNV-Präsident nennt ihn denn auch Franchise-System-Leiter – kann und will seinen Partnern die Verantwortung als Kaufmann abnehmen. Hierin sind sich die beiden Verbände, DFV und DFNV, einig, obwohl sie sonst durchaus in einem gesunden Wettstreit liegen. Zumal der DFV als Interessenverband für die Franchise-Geber entstanden ist, der DFNV hingegen von Anbeginn an sich die Franchise-Nehmer auf die Interessenfahne geschrieben hat.