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EU-Urteil: Milliarden-Strafe für Intel

Die EU-Kommission hat Intel eine Rekord-Kartellstrafe von 1,06 Milliarden Euro auferlegt. Intel soll seine dominante Marktstellung bei Prozessoren missbraucht haben, um Konkurrenten vom Markt zu verdrängen. Die europäischen Wettbewerbshüter ordnen an, dass Intel seine rechtswidrige Geschäftspolitik umgehend einstellen muss. Intel hat angekündigt, in Berufung zu gehen.

Autor:Lars Bube • 13.5.2009 • ca. 0:45 Min

EU-Wettbewerbshüterin Neelie Kroes sieht den Schaden von Intels Geschäftspraktiken vor allem beim Endkunden

Die EU-Kommission ist nach jahrelangen Ermittlungen zu dem Schluss gelangt, dass der Chip-Hersteller Intel durch unzulässige Rabatte und direkte Zahlungen an Hersteller und Händler insbesondere dem Erzrivalen AMD massiv geschadet hat. Die europäischen Wettbewerbshüter ordneten deshalb an, dass Intel diese rechtswidrige Geschäftspolitik umgehend einstellen muss. »Intel hat Millionen europäischer Verbraucher geschadet, indem es viele Jahre lang gezielt versucht hat, Wettbewerbern den Zugang zum Computerchipmarkt zu verwehren. Ein derart schwerer und anhaltender Verstoß gegen das EU-Kartellrecht kann nicht hingenommen werden«, so EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes. Rund 80 Prozent aller Computer weltweit sind mit CPUs von Intel ausgestattet.

Konkurrent AMD nahm das Urteil mit Freude zur Kenntnis und hofft nun, Intel weitere Marktanteile abnehmen zu können: »Die Kommission hat heute festgestellt, dass Intel seine Marktmacht seit Jahren grob missbraucht. Mit dieser Entscheidung wird der Monopolist in seine Schranken gewiesen. Nun kann die Marktmacht dahin gehen, wo sie eigentlich hingehört – zu den Computer-Herstellern, den Computerhändlern und vor allem den Käufern von PC«, so Giuliano Meroni, President AMD EMEA.