Finanzkrise kommt im IT-Channel an
Die Stimmung unter den deutschen IT-Fachhändlern ist schlecht: Jeder dritte prognostiziert, dass der IT-Markt zurückgeht, nur jeder fünfte glaubt noch an ein Wachstum. Das ist der schlechteste Wert seit fünf Jahren – so das Ergebnis der CRN-Marktforschung »Channeltracks
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Anfang der Woche mussten Kanzlerin Angela Merkel, Vize Frank-Walter Steinmeier und Finanzminister Peer Steinbrück das größte Finanzrettungspaket der Nachkriegsgeschichte verabschieden. Der deutsche Rettungsplan für die Banken umfasst hunderte Milliarden Euro.
Die Erschütterung an den weltweiten Börsen ist mittlerweile auch im deutschen IT-Handel angekommen und sorgt für eine drastische Verschlechterung der Stimmung: Nur noch jeder fünfte ITHändler ist optimistisch, dass der IT-Markt in den kommenden Monaten wachsen wird. Jeder dritte befürchtet dagegen einen Rückgang – so die aktuelle Studie der CRN-Marktforschung »Channeltracks «. »Das ist die schlechteste Stimmung im deutschen ITK-Channel seit fünf Jahren«, kommentiert Frank Sautner, Marktforschungsleiter bei CMP-WEKA, das Ergebnis.
Zum Vergleich: Im Juni gingen noch 42 Prozent von einem Wachstum aus und nur 17 Prozent von einer Abschwächung (siehe Grafik in der Printausgabe). Die deutliche Eintrübung der Stimmung könnte auch ein Warnsignal für das Jahresendgeschäft sein. Schließlich ist das vierte Quartal traditionell der Hauptumsatzbringer für den Handel.
Etwas positiver schätzen die Befragten die Aussichten für ihr eigenes Geschäft ein: Hier geht fast jeder zweite von steigenden Umsätzen aus, nur sechs Prozent sind pessimistisch. »Da ist auch viel Zweckoptimismus dabei. Viele denken, dass die Krise zwar da ist, einen selbst aber nicht treffen wird«, betont Analyst Frank Sautner.
Der Ifo-Geschäftsklimaindex bestätigt die Marktforschungsergebnisse der Computer Reseller News: Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im September zum vierten Mal in Folge und stärker als erwartet eingetrübt. Der Ifo-Index sei von 94,8 Punkten im Vormonat auf 92,9 Punkte gesunken, teilte das Ifo Institut mit. Volkswirte hatten im Durchschnitt einen Rückgang auf 94,1 Punkte vorhergesagt. Damit setzte der wichtige Index seinen Abwärtstrend mit Riesenschritten fort.