Google will Web 2.0-Standard setzen
Social Communities gelten als eines der Schlüsselphänomene des so genannten Web 2.0. Mit OpenSocial hat der Internetgigant Google nun eine Standard-Schnittstelle für die Betreiber solcher Portale veröffentlicht – und hat dabei wohl auch seine Stellung auf dem Werbemarkt im Visier.

Ob MySpace, Facebook oder Xing – Social Communities haben im Zuge der Web 2.0-Euphorie ein Massenpublikum erreicht. Immer häufiger bieten die Internetportale ihren Mitgliedern auch integrierte Web-Applikationen, mangels Plattformübergreifender Kompatibilität aber jeweils nur einen begrenzten Ausschnitt der verfügbaren Anwendungen. Mit OpenSocial, einem Set von API-Schnittstellen, will Google nun diesen Zustand beenden und einen allgemeinen Standard für die Einbindung von Online-Applikationen etablieren. Die Chancen für den Internetkonzern stehen dabei recht gut, denn neben den bereits genannten drei großen Social Communities sind auch Portale wie Friendster, Imeem, Orkut und Salesforce.com an der Initiative beteiligt.
Der große Abwesende bei OpenSocial ist Facebook, mit mehr als 50 Millionen Mitgliedern eines der größten sozialen Netzwerke. Dass Facebook an der Google-Initiative nicht teilnimmt, hat seinen guten Grund: Vor einer Woche erwarb Microsoft für 240 Millionen Dollar eine 1,6-prozentige Beteiligung an Facebook und stach damit Google im Kampf um die Vermarktung der Werbeflächen der Social Community aus. Die Lancierung von OpenSocial darf somit auch als Versuch Googles betrachtet werden, seine beherrschende Stellung auf dem Online-Werbemarkt zu verfestigen. Offiziell geht es Google jedoch vor allem um die Internetnutzer: »Wir wollen das Web besser machen indem wir es geselliger machen«, erklärte Joe Kraus, der Produktchef des Unternehmens, zum Launch von OpenSocial: Von dem neuen Standard profitierten nicht nur die Webseiten-Betreiber, sondern auch Webentwickler, die nun plattformübergreifend tätig werden könnten, und User, denen künftig eine größere Anzahl an Applikationen zur Verfügung stünde.
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