Hohe Nachfrage nach 3,5-Zoll-Desktop-Festplatten
Die Idee, schnelle Flash-Speicher anstelle einer mechanischen Festplatte einzusetzen, ist Jahrzehnte alt. Noch sind Hybrid- und SSD-Disks zu teuer und bieten nur geringe Kapazitäten. Langfristig wächst hier aber ein Konkurrent heran, vor allem im Notebook-Bereich.
Desktop-Festplatten im 3,5-Zoll- Format gehören im aktuellen Geschäftsjahr zu den Bestsellern. Bei Endkundenpreisen von 0,18 bis 0,27 Euro pro GByte begegnen Anwender drohenden Kapazitätsengpässen direkt mit einer neuen Harddisk. Im Business-Umfeld sieht es bei Speichersubsystemen ähnlich aus. War ein TByte vor ein paar Jahren noch eine Angelegenheit für Rechenzentren, erreichen heute vier 750-GByte- Laufwerke ein Bruttovolumen von drei TByte. In diesem Bereich setzt die Festplatte dem bisherigen Backup-Medium Nummer 1, dem Magnetband, hart zu.
Gleichzeitig finden sich aber genügend Berichte, die die Harddisk in stationären und mobilen PCs in Bedrängnis sehen. Mit der Verfügbarkeit von Hybrid- und SSD-Festplatten (Solite-State-Disk) orakeln Medien und Marktbeobachter einen kommenden Technologiewechsel voraus. Die Vorteile von Flash-Speichern sind unbestritten, noch stehen beiden Varianten allerdings hohe Preise und geringe Kapazitäten im Wege. Samsung kann als einer der ersten Hersteller Hybrid-Laufwerke anbieten. Die »Spintpoint MH80«- Serie ist mit einer Festplattenkapazität von 80, 120 und 160 GByte erhältlich. Der zusätzlich integrierte Flash-Speicher beträgt 256 MByte. Äußerlich gleichen die Drives einer herkömmlichen 2,5-Zoll-Disk. Die Straßenpreise der 160-GByte-Version »HM16HJI« beginnen im Internet bei circa 110 Euro. Ein vergleichbares Modell ohne Flash-Speicher können Endkunden bereits ab 84 Euro einkaufen.
Erste Tests in Fachpublikationen belegen, dass mit den Platten der Systemstart deutlich verkürzt wird. Darüber hinaus sind quasi keine Geschwindigkeitsvorteile spürbar. Samsung plant bereits Modelle mit 512 MByte Flash-Speicher. Doch selbst damit werden die Hybrid-Drives nur als besserer Zwischenspeicher fungieren. Zudem unterstützt nur Windows Vista die Hybrid-Funktion (Readydrive). Microsoft will allerdings das Vorhandensein eines zusätzlichen Flash-Speichers zur Bedingung machen, um das Vista-ready- Logo für Notebooks zu erhalten.
Die entscheidenden Vorteile: keine Betriebsgeräusche, Stoßresistenz und ein sehr geringer Energieverbrauch. Für Notebooks ist zudem interessant, dass die Laufwerke weniger als die Hälfte einer 2,5-Zoll-Disk wiegen und so gut wie keine Wärme entwickeln. Tests des Fachblatts PC Games Hardware attestieren beispielsweise der »MCAQE32G5APP« von Hama eine schnelle Bootgeschwindigkeit. Schreibvorgänge und sequentielles Lesen sei nicht die Stärke des Produkts. Außerdem liegt die maximale Speicherkapazität nur bei 32 GByte und die ist mit einem VK von rund 620 Euro kein Schnäppchen. Ein Hingucker sind die Flash-Disks allemal – ein ernstzunehmender Konkurrent wächst aber erst in der nächsten oder übernächsten Generation heran.