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Flash-Laufwerke sind auch künftig keine Harddisk-Konkurrenz

Hybrid-Festplatten sind ein Ladenhüter

Solid State Disk und Hybrid-Festplatten gelten als Trend des Jahres 2007. Doch der Weg zum Massenmarkt ist länger als geplant. Die Disk-Branche gibt zu, dass vor allem Hybrid-Laufwerke bislang enttäuschen.

Autor:Markus Reuter • 5.10.2007 • ca. 1:30 Min

Inhalt
  1. Hybrid-Festplatten sind ein Ladenhüter
  2. Speicher ohne Scheibe

Musik, Bilder und Filme verschlingen im digitalen Zeitalter Unmengen an Speicherplatz – zur Freude der Festplattenhersteller: Massenspeicher mit Kapazitäten jenseits der 500-Byte- Marke verkaufen sich wie geschnitten Brot. Doch während die Datenträger herkömmlicher Bauweise dank immer höheren Kapazitäten wahre Umsatzgaranten sind, verkaufen sich die Zukunftstechnologien Solid State Disk (SSD) und Hybrid-Harddisk (HHD) nur in geringen Stückzahlen.

Marktforscher wie iSuppli rechnen aber mit einem stetig wachsenden Marktanteil. In zwei Jahren sollen zumindest in 60 Prozent aller Notebooks Flash- Speicher-Festplatten ihren Dienst verrichten. Noch in diesem Jahr soll der Anteil der Hybrid-Festplatten in Laptops auf über 50 Prozent steigen. Weiterhin sinkende Flash-Speicher-Preise sollen hier entscheidend dazu beitragen.

IDC kalkuliert dagegen deutlich zurückhaltender. Für dieses Jahr sei der Anteil an HHDs eher verschwindend. 2008 könnten weltweit Stückzahlen von rund 20 Millionen Exemplaren erreicht werden. Der Forecast für herkömmliche Festplatten liegt bei circa 500 Millionen Laufwerken.

Technik-Fusion: Hybrid-Harddrives

HHDs vereinen die Vorteile beider Festplatten-Typen. Einer herkömmlichen Harddisk, die sich mit hohen Transferraten und günstigen Anschaffungskosten auszeichnet, wird ein Flash-Speicherchip zur Seite gestellt. Um den schnellen (und energiesparenden) Zusatzspeicher nutzen zu können, muss das Betriebssystem entsprechende Technologien bereitstellen. Microsoft Windows Vista integriert gleich mehrere: »SuperFetch« lädt häufig genutzte Anwendungen vorab im Flash-Speicher und garantiert damit einen schnellen Programmstart. »ReadyDrive« legt wichtige Speicherinhalte vor dem Schlafzustand oder Ausschalten des Computers in dem Flash-Speicher ab. Nach dem Anschalten sind die zuletzt verwendeten Programme sofort wieder einsatzbereit.

Klingt gut, doch im Praxistest macht sich weder das eine noch das andere Feature spürbar bemerkbar, wie Tests der einschlägigen Testmagazine zeigen. Dies haben nun auch die Hersteller erkannt. Die Hybrid Storage Alliance, bestehend aus Hitachi, Fujitsu, Samsung, Seagate und Toshiba, äußerte sich beim Branchentreff Diskcon in Santa Clara entsprechend enttäuscht von den bisherigen Absätzen.

Die erste Produktgeneration hat auf ganzer Linie enttäuscht. Die Erwartungen der Anwender wurden nicht erfüllt. Das liegt vornehmlich am gering bemessenen Cache von aktuell 256 MByte: Das ist zu wenig, um den Inhalt des Arbeitsspeichers darin abzulegen – Voraussetzung für einen schnellen Standby-Start. Erst ab einer Größe von vier GByte bringen HHDs wirklich eine Verbesserung.