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Ingram Micro trotzt dem Branchentrend

Düstere Rahmenbedingungen für die ITK-Branche und ein zunehmend massiver Preiskampf – Ingram Micro-Chef Gerhard Schulz sieht die Branche in einer gefährlichen Grenzsituation. Im Gespräch mit CRN skizziert der Chef des Broadliners Überlebensstrategien für den Channel im schwachen Markt.

Autor:Samba Schulte • 19.8.2008 • ca. 0:50 Min

Branche im Konsolidierungsprozess

Branche im Konsolidierungsprozess

CRN: Herr Schulz, im Frühjahr des Jahres, auf der Ingram Micro-Messe »IM.Top«, haben Sie bereits einen recht düsteren Ausblick für die Branche gegeben. Haben sich Ihre Befürchtungen bewahrheitet? Wie beurteilen Sie heute die Entwicklung im ITK-Markt?

Schulz: Wir sprechen ja schon seit längerem von einer Konsolidierung in der Branche – diese hat aber tatsächlich bislang nur marginal stattgefunden. Jetzt aber muss ich feststellen: Die Branche befindet sich in einer gefährlichen Situation, die mit keiner anderen in den vergangenen zehn Jahren vergleichbar ist. Die Rahmenbedingungen sind in der Tat düster: Zunächst einmal belastete der schwache Dollarkurs die Branche, die ihre Waren zum großen Teil in US-Dollar einkauft oder deren Ware aus in US-Dollar gehandelten Komponenten besteht. Es ist zu hoffen, dass der aktuelle Gegentrend bei der Kursentwicklung anhält. Des Weiteren sorgen die steigenden Energiepreise für höhere Transportkosten bei gleichzeitig fallendem Warenwert. Die Inflationsrate von über drei Prozent – wobei die »gefühlte Inflationsrate« bei sieben bis zehn Prozent liegen dürfte – führt zur Kaufzurückhaltung bei den Verbrauchern. Zudem fallen die Kreditlinien bei gleichzeitig steigendem Finanzierungsbedarf für Firmen restriktiver aus. Diese Rahmenbedingungen setzen alle Marktteilnehmer unter Druck – Hersteller, Distributoren und Händler. Die Branche ist eine Konsolidierungsbranche, keine Wachstumsbranche.