Kampf um die COS-Kunden
Nach der Zustimmung des Gläubigerausschusses geht die insolvente COS AG mit Distributor Devil unter einem Holding-Dach vereint und mit neuem Vorstand wieder an den Start. Die Konkurrenten haben sich derweil schon mit ehemaligen COS-Mitarbeitern verstärkt und machen sich rund um den COS-Stammsitz in Linden breit.

Die ersten Hürden auf dem Weg zur neuen Riesen-Allianz in der Mittelstandsdistribution sind genommen: Nach Zustimmung des Gläubigerausschusses der insolventen COS Distribution GmbH gehen die Bereiche Einkauf, Vertrieb, Marketing, Buchhaltung und IT in die neu gegründete COS AG über, die gemeinsam mit dem ehemaligen Braunschweiger Wettbewerber Devil unter einem Holding-Dach agieren soll. Die Logistik und Service erfolgen aus dem im vergangenen Jahr erweiterten Braunschweiger Logistikzentrum der Devil AG. Ein neuer Vorstand für das Lindener Unternehmen ist mit Dirk Rahn berufen: »Jetzt gilt es, das Vertrauen unserer Kunden und Lieferanten wiederzugewinnen«, erklärt er zum Amtsantritt in Linden.
Eine einfache Aufgabe steht Rahn und den neuen Gesellschaftern bei der Neuaufstellung der in die Krise geratenen Firmen COS und Devil sicherlich nicht bevor: So müssen nicht nur die Herstellerverträge neu ausgehandelt werden, beim Werben um die treue COS-Kundschaft sind auch andere Distributoren längst in die Offensive gegangen. Die Lindener Wave Computer und die in Linden über eine Niederlassung vertretene B.Com AG haben sich bereits mit erfahrenen COS-Vertriebsprofis verstärkt. Die meisten Neuzgänge weisen aber der Aachener Distributor API und Broadliner Tech Data auf – beide planen offenbar Filialen im mittelhessischen Distributionszentrum zu gründen. Zu den prominenten COS-Abgängen zählt auch Christoph Runge, als Head of Productmarketing and Purchase führender Kopf der alten COS.