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Mehr Energieeffizienz in Rechenzentren

Mehr Energieeffizienz in Rechenzentren Der Energieverbrauch der IT ist heute einfach zu hoch. Konzepte für eine intelligente Energie­nutzung im Rechenzentrum sind indes vorhanden. Sie müssen nur umgesetzt werden. Dabei sind auch die Systemmanagement-Anbieter gefordert.

Autor:Redaktion connect-professional • 19.10.2007 • ca. 1:40 Min

Beim schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen spielt die IT eine besondere Rolle, verursachen doch die rund 50000 Rechenzentren in Deutschland jährlich 5,6 Millionen Tonnen an Kohlendioxidgasen. Nach Meinung von Experten erzeugt der IT-Betrieb zwei Prozent des gesamten CO2-Ausstoßes weltweit und belastet damit die Umwelt in gleichem Maße wie der globale Flugverkehr. Wie immer hat dieser ökologische Aspekt auch eine ökonomische Seite. Denn der Energieeinsatz bildet in den IT-Infrastrukturen von Unternehmen den zweitgrößten Kostenblock. Nach aktuellen Marktforschungsergebnissen verbrauchen alle deutschen Rechenzentren zusammen 8,67 Terawattstunden Strom. Die Kosten hierfür belaufen sich auf rund 610 Millionen Euro pro Jahr und steigen bis 2010 voraussichtlich auf 910 Millionen, wenn keine intelligenten Sparmaßnahmen getroffen werden.

Sinnvolle Kombination der Komponenten Es gibt ein ganzes Bündel von Möglichkeiten, um den Stromverbrauch in Rechenzentren zu senken und die Energieeffizienz nachhaltig zu verbessern. Dabei ist eine Kombination aus Maßnahmen bei den IT-Systemen selbst sowie in der umgebenden physischen Infrastruktur sinnvoll. Was die Umgebung betrifft, so sollte zunächst auf die richtige Wahl des Standortes und auf eine gute Isolierung der Raumhülle geachtet werden. Die Raumtemperatur sollte so niedrig wie nötig und so hoch wie möglich eingestellt werden. Denn jedes Grad Celsius weniger führt zu einem höheren Energiebedarf. Die Kühlungsanlage sollte ständig an die jeweiligen Betriebszustände angepasst werden. Bei der IT-Hardware muss bereits bei der Anschaffung auf energieeffiziente und kühlungsoptimierte Systeme geachtet werden. So sind in modernen, energiesparenden Servern alle wichtigen Komponenten wie CPU, Speicher, Festplatten, Grundplatine, Netzteil und Lüfter energieeffizient ausgelegt. Durch den Einsatz von Prozessoren mit niedrigen Spannungen, kleineren Festplatten, nur einem Netzteil und weniger RAM-Bausteinen kann der Stromverbrauch deutlich gesenkt werden. »Dank einer sinnvollen Kombination der Komponenten reduzieren wir den Energiebedarf unserer Server um rund ein Drittel – und das bei gleichbleibender Leistung«, sagt beispielsweise Bernhard Brandwitte, Director Product Marketing Enterprise Server Business bei Fujitsu Siemens Computers. Die Stromkosten für den Betrieb eines Standard-Servers, so Brandwitte weiter, ließen sich dadurch von durchschnittlich 304 Euro auf 210 Euro pro Jahr senken. Dem stünden Mehrinvestitionen für den Server von lediglich 220 Euro gegenüber. Berücksichtige man zusätzlich, dass etwa der gleiche Anteil an Energie bei der Klimatisierung eingespart werden könne, amortisierten sich die Mehrkosten für die Anschaffung des energieeffizienteren Systems schon nach etwa einem Jahr.