Nortel erwirbt Pingtel
Mit dem Kauf von Pingtel setzt der Netzwerk- und Telekommunikationsausrüster Nortel Networks weiter auf Software. Pingtel ist stark an dem Entwicklung des Open-Souce-Projekts »SIPFoundry« für IP-Telefonie »sipXecs« beteiligt.

Um sich fit für den Wettbewerb im IT- und Telekommunikationsmarkt zu halten, setzt Nortel Networks zunehmend auf Software. In dieses Bild passt auch der Kauf des Telekommunikationsunternehmens Pingtel. Dieses wiederum hat sich an der IP-Telefonie-Lösung Sipxecs des Open-Source-Projekts »SIPfoundry« beteiligt. Nortel selbst arbeitet ebenfalls seit einem Jahr an diesem Projekt mit. Außerdem basiert die eigene Lösung »Software Communication System 500« auf dem freien IP-Telefonie-Server, womit sich der Kreis wieder schließt.
Aktuell integriert Sipfoundry eine Konferenzlösung für Sipxecs. Diese basiert auf »FreeSWITCH«. Damit steht jedem Anwender eine persönliche Konferenz-Bridge zur Verfügung. Freeswitch arbeitet als Service von Sipxecs und wird dort auch konfiguriert. Mehrere Freeswitch-Server lassen sich zu einem virtuellen System für eine hohe Ausbaufähigkeit verbinden. Die Lösung soll mit der kommenden Version 4.0 von Sipxecs erscheinen.
Derzeit hat Sipxecs die Version 3.10.1 Mit der Version 3.10 hat Sipxecs ein umfangreiches User-Control-Portal bekommen. Mit diesem können die Anwender Funktionen wie Voicemail, persönliches Telefonbuch oder zeitabhängig Follow-me/Find-me einstellen. Mit der Version 3.10 arbeitet Sipxecs auch mit Exchange 2007 für Voicemail und dem Active-Directory zusammen. Bis zu 10.000 Anwender soll die Lösung als Hochverfügbarkeitssystem mit zwei Servern unterstützen.
Pingtel gehörte zuvor dem WLAN-Infrastruktur-Hersteller BlueSocket. Dieses hatte das Unternehmen vor etwas mehr als einem Jahr erst im Juli 2007 gekauft. Dabei sollte die Technologie von Pingtel die Basis für Fixed-Mobile-Solutions (FMS) von Bluesocket liefern. Damit haben sich die Erwartungen, aus gemeinsamen Wireless- und IP-Telefonie-Lösungen Nutzen zu ziehen, wohl nicht erfüllt.
Mit dem Kauf gehen sowohl die Technologie als auch die Mitarbeiter von Pingtel zu Nortel. Letztere waren mit dem Kauf von Pingtel ebenfalls zu Bluesocket gekommen. Über finanzielle Details wurde Stillschweigen vereinbart.