O2 baut 900 MHz Technik auf - Flächendeckung soll verbessert werden

Früher war alles besser, so fangen ja viele Gespräche an und in der Tat war es im Mobilfunk früher einfacher zu erkennen, welche Technik ein Mobilfunknetz verwendet hat. Da hatten wir die beiden im GSM Bebreich 900 MHz funkenden D-Netze namens D1 und D2, dann folgte das erste E-Netz mit E-Plus und mit dem Einstieg von VIAG Interkom wurde es unübersichtlich, da sich die Münchner nicht E2 nannten sondern eben VIAG Interkom. Trotzdem, auch VI (wie sie liebevoll abgekürzt wurden) bzw. O2 wie sie heute heißen verwendeten das "E-Netz", soll heißen GSM 1800 MHz.
Doch auch damit ist jetzt Schluss. Nachdem die beiden D-Netze bereits GSM 1800 MHz Frequenzen nutzen durften, um in Ballungsgebieten die Kapazität zu erhöhen (und es auch schon kräftig tun), dürfen seit Anfang des Jahres die beiden E-Netze auch GSM 900 MHz Frequenzen benutzen um die Flächendeckung in ländlichen Bereichen zu verbessern. Im Gegenzug gibt O2 einige bisherige 1800 MHz Frequenzen ab und funkt dafür zusätzlich im E-GSM-Bereich, der an das bisher schon von den D-Netzen genutzte Band um 900 MHz angrenzt.
Durch die Zuteilung des neuen Frequenzblockes kann eine noch bessere Mobilfunkversorgung sichergestellt werden. Die Entscheidung ermöglicht es O2, den GSM-Netzausbau insbesondere in ländlichen Regionen zu optimieren. Bislang waren vergleichbare Ressourcen nur den D-Netzen vorbehalten, die dadurch Vorteile beim Netzausbau ausnutzen konnten, wiederum aber Nachteile im städtischen Bereicht hatten.
Dietrich Beese, Geschäftsführer Corporate Affairs & Communications bei o2, zu dieser Entscheidung: "Damit hat O2 Germany die Möglichkeit, das Mobilfunknetz effizient und günstig auszubauen. Das hilft uns, der steigenden Nachfrage nach unseren Produkten gerecht zu werden."
Die Vergabe erfolgte im Rahmen eines Frequenztauschs, so dass kein förmliches Vergabeverfahren, also keine Bewerbung und keine Versteigerung notwendig waren. Das bisher militärisch genutzte Spektrum wurde mit Unterstützung der Politik vorzeitig freigegeben.
Und was bedeutet das für Handynutzer? Nun, bei dem Kauf eines neuen Handys sollte man neben Tri- oder Quadband-Fähigkeit (um es auch in Nordamerika benutzen zu können) auch auf die Unterstützung des so genannten E-GSM Bereichs achten, welches die meisten modernen Handys allerdings schon heute unterstützen. Trotzdem, als O2 Kunde kann sich ein Blick in die Gerätespezifikationen lohnen, um sicherzustellen, dass das neue Traumhandy auch wirklich im 900 MHz Bereich funkt.
Welche Auswirkungen der Aufbau eines eigenen GSM 900 Netzes auf das National Roaming mit T-Mobile hat, ist zur Zeit nicht bekannt.