Rechenzentrum auf dem Schreibtisch
Blade-Server kamen bislang vor allem in größeren Rechenzentren zum Einsatz. Mit neuen, kompakten Lösungen adressiert die Hardware-Branche jetzt verstärkt mittelständische Unternehmen. Vorreiter sind die beiden führenden Server-Hersteller IBM und HP.
- Rechenzentrum auf dem Schreibtisch
- Plattform für alle Arten von Anwendungen
- Nachteil: Proprietäre Architekturen
- Anspruchsvolle IT-Lösungen umsetzen
»Meine Firma ist zu klein für Blades. « Diesem Einwand begegnen Hardware-Händler immer wieder, wenn sie mittelständischen Kunden statt konventioneller Server ein Blade-System empfehlen. Tatsächlich waren es zunächst die IT-Verantwortlichen großer Unternehmen, die die flachen Server wegen des geringen Platzbedarfs schätzen lernten. Aus Sicht von Hardware-Herstellern wie Hewlett-Packard (HP), IBM oder Sun gibt es aber keinen plausiblen Grund, warum Blades nicht auch bei kleineren Firmen zum Einsatz kommen sollten. Dass sich die Systeme nicht für diese Zielgruppe eignen, ist nach Ansicht von Klaus Schertel, Senior Consultant bei HP, »ein Mythos, der von Server-Herstellern verbreitet wird, die noch keinen Anteil am Blade-Markt haben«. Wenn Anwender über vier oder mehr Server verfügen, sollten sie nach Einschätzung von HP bereits ernsthaft über den Einsatz von Blade-Systemen nachdenken.
Daher hat der weltgrößte ITKonzern im September mit dem »HP Blade System c3000« erstmals eine Lösung auf den Markt gebracht, die speziell für die Anforderungen kleiner und mittelgroßer Unternehmen (KMU) konzipiert wurde. Das kompakte Gehäuse bietet Platz für bis zu acht Server- oder Storage-Blades. Wegen seiner geringen Ausmaße hat der Anbieter das Produkt auf den Namen »Shorty« getauft. Auch andere Hersteller wie Dell, Sun oder Fujitsu Siemens Computers (FSC) wenden sich mit ihren Blade-Angeboten verstärkt an den Mittelstand. Direkt vergleichbar mit »Shorty« ist bislang aber nur das »IBM Blade Center S«, das seit diesem Monat im Handel verfügbar ist. Bis zu sechs Blade- Server mit dazugehörigen Speicher-Einheiten lassen sich in dem Chassis unterbringen. Bei der wachsenden Nachfrage dürften die Wettbewerber aber im kommenden Jahr mit ähnlich kompakten Lösungen nachziehen, denn laut IDC wird bereits im kommenden Jahr jedes zweite Blade-System von einem Kleinbetrieb gekauft.