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Blade-Systeme für den Mittelstand

Plattform für alle Arten von Anwendungen

Autor:Michael Hase • 21.12.2007 • ca. 1:20 Min

Ein wichtiger Aspekt liegt bei den Angeboten von HP und IBM darin, dass der Anwender diese Systeme nicht in eine typische Rechenzentrumsumgebung stellen muss. Sie sind für den Betrieb in gewöhnlichen Büroräumen ausgelegt, so dass keine Investitionen für »Cleanrooms« oder spezielle Klimaanlagen anfallen. Das »Blade Center S« lässt sich nach Angaben des Herstellers sogar auf einen Schreibtisch stellen. Von »Shorty« gibt es eine mobile Tower-Variante, die sich wie ein Roll-Container unterm Schreibtisch verstauen lässt.

Der Name »Blade« – zu deutsch »Blatt«, »Klinge« oder »Lamelle« – leitet sich aus der flachen Bauform ab. Die Besonderheit besteht darin, dass mehrere Server neben- oder übereinander in einem Gehäuse – je nach Hersteller »Blade-Center« oder »Enclosure« genannt – angeordnet sind. Sie werden in Slots eingeschoben und sind auf diese Weise automatisch mit der Rückplatte des Chassis verbunden. Die Vorteile, die sich aus der Bauformund der kompakten Anordnung ergeben, liegen in der hohen Leistungsdichte und der reduzierten Verkabelung. Da die einzelnen Rechner weder mit Netzteil noch Lüfter ausgestattet sind, sondern zentral über das Gehäuse mit Strom versorgt und gekühlt werden, verbrauchen Blade-Systeme deutlich weniger Energie als konventionelle Server. HP etwa verspricht Ersparnisse von bis zu 30 Prozent. Das Kabelaufkommen verringert sich bei Blades gegenüber herkömmlichen Infrastrukturen um bis zu 90 Prozent. Bei der Anbindung ans Netzwerk lässt sich der Aufwand um bis zu 60 Prozent reduzieren.

Angesichts der technischen Vorteile erwarten Marktforscher für Blades nicht nur im Mittelstand, sondern generell ein beschleunigtes Wachstum. Wurden die Server anfangs nur in großen Rechenzentren und dort vor allem als Infrastruktur für Web-Applikationen eingesetzt, so entwickeln sie sich mehr und mehr zur Plattform für alle Arten von Anwendungen – vom Mail-System bis zur betriebswirtschaftlichen Lösung. Lag der Anteil der Blades am gesamten Server-Markt laut IDC im Jahr 2005 noch bei acht Prozent, so steigt er bis 2007 leicht auf zwölf Prozent. Bis 2010 wird sich der Anteil auf 24 Prozent verdoppeln.