Nachteil: Proprietäre Architekturen
- Rechenzentrum auf dem Schreibtisch
- Plattform für alle Arten von Anwendungen
- Nachteil: Proprietäre Architekturen
- Anspruchsvolle IT-Lösungen umsetzen
Entsprechend hoch sind die Erwartungen von HP an den Absatz von »Shorty« im Mittelstand. Für 2008 hat sich der Anbieter vorgenommen, 200 bis 300 Enclosures mit 800 bis 1.200 Serverund Storage-Einheiten zu verkaufen. Für die darauf folgenden zwei bis drei Jahre rechnet das Unternehmen mit Wachstumsraten, die jeweils zwischen 50 und 100 Prozent liegen. Als Zielgruppe hat HP die Gruppe der Unternehmen mit 100 bis 1.000 Mitarbeitern definiert. Exakt die gleiche Klientel adressiert IBM mit dem »Blade-Center S«. Nach Angaben des Herstellers betreiben Unternehmen dieser Größe im Durchschnitt zwischen 25 und 45 Server, die sich auf einem einzigen Blade-System konsolidieren lassen. Dadurch reduziere sich der Platzbedarf um bis zu 85 Prozent.
Ein häufiger Einwand von Kunden gegen Blade-Systeme bezieht sich auf die höheren Anfangsinvestitionen. Schließlich muss sich der Anwender zunächst ein Gehäuse anschaffen. HP beispielsweise verlangt für das nackte »Shorty«-Chassis, also ohne Bestückung mit Blades, knapp 3.300 Euro. Dem Hersteller zufolge amortisieren sich die Mehrausgaben aber spätestens nach drei Jahren. Ein nicht zu leugnender Nachteil von Blades besteht allerdings darin, dass es sich um proprietäre Architekturen handelt. Von den Einschüben und den elektrischen Anschlüssen her baut jeder Hersteller sein spezifisches System. Somit legt sich der Anwender bei der Wahl eines Anbieters langfristig auf dessen Produkte fest.
Alles in allem scheinen aber die Pluspunkte zu überwiegen, was die optimistischen Wachstumsprognosen der Analysten andeuten. Neben rein Hardwarespezifischen Eigenschaften wie der hohen Energieeffizienz, der reduzierten Verkabelung und dem geringen Platzbedarf sprechen für die Systeme auch Vorteile bei der Administration. »Besonders interessant für kleinere Mittelständler ist der Umstand, dass mit den Blade-Systemen meist geeignete Management- Werkzeuge geliefert werden, die den System-Management-Aufwand so gering wie möglich halten «, urteilt Wolfgang Schwab, Senior Advisor bei der Experton Group. Daher rechnet auch der Hardware-Experte damit, dass Blades gegenüber Rack- oder Stand-alone-Servern im Mittelstandsmarkt an Boden gewinnen werden.