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Neue Siemens-Plattform

Zero-Trust-Sicherheit für industrielle Netzwerke

Sinec Secure Connect ist eine ganzheitliche Sicherheitsplattform für die Verwaltung von Kommunikationsverbindungen in OT-Netzwerken. Sie ist laut dem Hersteller künftig auf dem Siemens Xcelerator Marketplace verfügbar.

Autor: Jörg Schröper • 1.10.2025 • ca. 1:40 Min

Sinec Secure Connect ist eine ganzheitliche Sicherheitsplattform für die Verwaltung von Kommunikationsverbindungen in OT-Netzwerken. Sie ist laut dem Hersteller künftig auf dem Siemens Xcelerator Marketplace verfügbar.
© Siemens AG

Basierend auf Zero-Trust-Ansätzen virtualisiert die Lösung die Netzwerkstrukturen und soll Shopfloor-Geräte vor gezielten Angriffen oder unbefugtem Zugriff schützen.

Laut Siemens ist sie die erste Zero-Trust-Sicherheitsplattform, die speziell für industrielle Netzwerke in der Fertigung (OT) entwickelt wurde. Die Plattform will man erstmals auf der It-sa 2025 in Nürnberg präsentieren. Sie virtualisiert Netzwerkstrukturen durch Overlay-Netzwerke und ermöglicht Verbindungen zwischen Maschinen, von Maschinen zur Cloud oder zu Rechenzentren sowie sicheren Remote-Zugriff auf industrielle Systeme – laut dem Hersteller alles ohne herkömmliche VPNs.

Geräte auf Produktionsebene sollen damit vor unbefugtem externem Zugriff geschützt bleiben und behalten gleichzeitig ihre operativ notwendige Konnektivität. Dies ermögliche Industrieunternehmen eine, flexible und zukunftssichere Vernetzung der OT bei gleichzeitiger Stärkung der Cybersecurity.

Kritische OT-Sicherheitsherausforderungen angehen

Die Markteinführung erfolge zu einem Zeitpunkt, an dem der globale OT-Sicherheitsmarkt laut Branchenberichten bis 2030 voraussichtlich ein Volumen von mehr als 50 Milliarden US-Dollar erreichen wird. Treiber sind demnach die zunehmende Digitalisierung der Fertigung und steigende Cyber-Bedrohungen für kritische Infrastrukturen und Produktionsumgebungen.

Industrieunternehmen stehen nicht nur unter dem Druck von Sicherheitsbedrohungen, sondern auch darunter, dass aktuelle Lösungen administrativ komplex sind. „Herkömmliche Netzwerksicherheitsansätze haben Schwierigkeiten mit der Konvergenz von IT- und OT-Systemen. Es entstehen neue Schwachstellen, wenn industrielle Systeme mit Cloud-Services, Remote-Zugriffspunkten und externen Partnernetzwerken verbunden werden", sagte Michael Metzler, Vice President Horizontal Management Cybersecurity für Digital Industries bei Siemens. Mit der hauseigenen Plattform biete man eine Cybersecurity-Lösung, die die zunehmend digitalisierten Produktionsnetzwerke schützt und gleichzeitig eine Vereinfachung des Netzwerkmanagements unterstütze.

Basis sei eine neuartige Zero-Trust-Architektur. Diese schaffe ein sicheres virtuelles Overlay-Netzwerk über der bestehenden OT-Infrastruktur. Die Plattform stellt Ende-zu-Ende-verschlüsselte, identitätsverifizierte Verbindungen zwischen autorisierten Geräten her. Gleichzeitig schützt sie industrielle Systeme vor unbefugtem externem Zugriff.

Im Gegensatz zu herkömmlichen VPN-Ansätzen, die generellen Netzwerkzugriff schaffen, setze Sinec Secure Connect auf granulare, regelbasierende Zugriffsmechanismen. Diese sollen verhindern, dass sich Angreifer innerhalb des Netzwerks bewegen. Zusätzlich reduziere die Lösung die administrative Komplexität des IP-basierenden Maschinen-Managements und ermöglicht kosteneffiziente Konformität mit IEC 62443 Cybersicherheitsstandards.

Einsatz in jeder Netzwerkumgebung

Die Architektur der Plattform ermöglicht flexible Einsatzoptionen mit integrierter Redundanz – lokal, in der Cloud oder hybrid. Dies mache sie für hochverfügbare industrielle Umgebungen geeignet, unabhängig von bestehenden Infrastrukturbeschränkungen, so Siemens weiter. Im Gegensatz zu komplexen Firewall-basierenden Ansätzen wird diese Einsatzflexibilität durch eine vereinfachte Netzwerkverwaltung verstärkt, die nur ausgehende Verbindungen erfordert. Dadurch entfällt das fehleranfällige Konfigurations-Management herkömmlicher OT-Sicherheitslösungen.