Software as a Service interessiert Handel (noch) nicht
Software as a Service stellt das traditionelle Geschäftsmodell der Systemhäuser in Frage. Reseller stecken aber lieber den Kopf in den Sand und zeigen vorbildliches Desinteresse. Derweil geht das Geschäft an ihnen vorbei.
- Software as a Service interessiert Handel (noch) nicht
- Bei Abstürzen zur Stelle sein
Das Hosting-Konzept von Software as a Service verleitet viele Hersteller dazu, stärker auf das Direktgeschäft zu setzen. Wozu braucht es noch Vertriebspartner, wenn Software bequem über das Internet genutzt werden kann. Die Partner werden, wenn sie denn überhaupt SaaS-Kunden an einen Hersteller verweisen, mit Vermittlungsgebühren abgespeist.
Auf der diesjährigen Microsoft-Partnerkonferenz wurde deutlich, wie wenig alte Loyalitäten gelten. Beim Verkauf der Deskless Worker Suiten erhalten Partner zwölf Prozent einmalige Vermittlungsgebühr und sechs Prozent Wartungsgebühr pro Jahr. Das ist zwar nicht zu verachten, aber viel weniger als unter dem alten Modell.
Channelkonflikte erscheinen unvermeidlich. Dabei ist Microsoft immerhin noch eine der wenigen Firmen, die sich überhaupt bemüht, bei SaaS Partner ins Boot zu holen. Aber Jammern nützt nichts. Wenn Systemhäuser trotzdem im Geschäft auch mit SaaS bleiben wollen, kommt es darauf an, sich mit dem neuen Modell zu beschäftigen und es für sich zu nutzen. Das aber tun die Reseller nicht.
Einer repräsentativen Studie von Softnews-Online, die noch nicht veröffentlicht ist und CRN vorliegt, antworten über 60 Prozent der fast 650 befragten Reseller, sich mit dem Thema SaaS noch nicht auseinandergesetzt zu haben. 37 Prozent der Befragten glauben, dass Saas in ihrem Geschäft auch künftig eine untergeordnete Rolle spielen werde. Ein Drittel machten dazu keine Angaben. Fazit: Das Thema SaaS ist beim Handel noch lange nicht angekommen, wohl aber bei Softwareriesen wie SAP, Microsoft und der Softwaresparte von IBM.