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DDR2-Module seit Anfang Juni über 20 Prozent teurer

Speicherpreise ziehen deutlich an

Im zweiten Quartal kennzeichnet ein Preisaufschwung den Speichermarkt. Nachdem OEMs nun für das Jahresende planen, wird über mögliche Lieferengpässe spekuliert. Reseller müssen mit anhaltend hohen HEKs rechnen.

Autor:Markus Reuter • 12.7.2007 • ca. 1:25 Min

Nach dem sprunghaften Anstieg Ende Mai hat sich der HEK für Speichermodule auf einem hohen Niveau stabilisiert. Dazwischen lagen allerdings einige Spitzen nach oben und unten. Zu den Gründen gibt es diverse Vermutungen.

Teilweise verlagern Hersteller aufgrund des Preisverfalls die Kapazitäten von DRAM zu beispielsweise Flash. Allerdings gab es diese Bewegung zuletzt auch in die andere Richtung. »Die Umstellung einiger Fabriken auf 70nm- Produktion geht zum Teil mit Yield-Problemen einher«, sagt Klaus Stötzel, Director Sales and Marketing Europe bei OCZ Technology.

Traditionell bereiten sich die großen PC-Hersteller im Juni, Juli auf das Jahresendgeschäft vor. »Hier werden in den nächsten Wochen die Bestellungen dafür platziert«, erklärt Sascha Stützer, Sales Manager bei PNY Technologies. »Nachdem zuletzt die Hersteller durch den Preisverfall eher Geld draufgelegt haben, wollen nun alle Preiserhöhungen durchsetzen, indem sie Ware zurückhalten und so eine Shortage- Situation erzeugen.«

»DDR2-Chips sind selbst auf den Spotmärkten knapp geworden «, konstatiert George Linardatos, Office Manager bei Transcend. »Es wird spekuliert, dass die Maßnahmen der chinesischen Zollbehörden zur Bekämpfung der Mehrwertsteuer-Kriminalität offensichtlich viele gezwungen haben, sich auf den Spotmärkten einzudecken. Der Mehrwertsteuersatz auf Importe nach China beträgt derzeit 17 Prozent. Da haben offensichtlich einige Distributoren in der Vergangenheit versucht, Speicherchips und -module über Hongkong nach China zu schmuggeln. Da man ihnen jetzt sehr genau auf die Finger schaut, gehen sie erst einmal den legalen Weg und kaufen über die offiziellen Spotmärkte ein.«

Der Markt zeigt sich nach der Kaufzurückhaltung in den letzten drei Monaten wieder belebt. »Nun wird wieder gekauft«, erklärt Edmund Dägele, President & CEO bei Takems. »Für die kommenden vier Wochen erwarten wir keine großen Preisveränderungen im täglichen Geschäft. Ab Mitte/Ende des dritten Quartals rechnen wir mit einer deutliche Belebung des Modul-Speichergeschäfts.«

Actebis-Peacock-Manager Thielers sieht die Marktlage ähnlich: »stabile Preise, gute Verfügbarkeiten und eine seit Anfang des Jahres nicht nachlassende Nachfrage deuten darauf hin, dass das zweite Halbjahr sehr stark wird.«