Unkomplizierte Software-Projekte mit SOA Quantensprung in der Software-Entwicklung
Unkomplizierte Software-Projekte mit SOA Quantensprung in der Software-Entwicklung. Service-Oriented Architecture (SOA) ist ein Konzept, das die gesamte Software-Entwicklung revolutionieren wird. Systemhäusern, die frühzeitig auf diesen Zug aufspringen, winken ausgezeichnete Geschäftschancen. Erste Pilotprojekte laufen bereits, einige Systemhäuser sind eingestiegen.
Unkomplizierte Software-Projekte mit SOA Quantensprung in der Software-Entwicklung
Autor: Dr. Jakob Jung
Die wissenschaftliche Entwicklung vollzieht sich in Sprüngen. Manchmal gibt es eine Erfindung, welcche die ganze Denkweise der Menschheit revolutioniert, wie etwa Gutenbergs Erfindung der Buchdruckerkunst oder Darwins Evolutionstheorie. Das Konzept der Service-Oriented-Architecture (SOA) ist ein solcher Quantensprung und ein echter Paradigmenwechsel in der Software-Entwicklung: An die Stelle der großen, monolithischen Anwendungen, die bisher üblich waren, sollen autonome Services und Prozesse treten, die dynamisch abgefragt werden können und beliebig wieder verwendbar sind. Dadurch kann Software schneller entwickelt und geändert werden, weil die Programmierer auf bestehende Komponenten zurückgreifen können. Zudem kann eine höhere Softwarequalität realisiert werden, weil die Einzelkomponenten eben nur einmal getestet und gepatcht werden müssen. Das führt schließlich zu einer preiswerteren Gesamtlösung.
Die Analysten gehen daher von einer hohen Nachfrage nach SOA-Projekten aus: So melden beispielsweise die Analysten der Yankee Group, dass 75 Prozent aller befragten Unternehmen in den nächsten zwölf Monaten in den Aufbau einer SOA-Infrastruktur investieren wollen. Die Forscher von Gartner erwarten, dass mehr als 60 Prozent aller Firmen weltweit bis 2008 Service-Orientierung zum Leitprinzip in der Gestaltung ihrer missionskritischen Anwendungen erklären. In Deutschland sind Großunternehmen wie Daimler-Chrysler, Deutsche Telekom und Siemens bereits dabei, SOA-Projekte zu verwirklichen. Aber nicht nur für die Großen, auch für Mittelständler ist SOA ein echter Gewinn, die Aufgabe liegt darin, sie zu informieren: Hier ist die Chance für Systemhäuser, schnell einen Fuß in die Tür zu bekommen und ihren Kunden den echten Mehrwert aufzuzeigen.
Grundbaustein einer SOA-Lösung ist zunächst ein Application Server: Deswegen setzen sich die Hersteller solcher Middleware-Lösungen wie IBM (siehe Bericht in CRN 39/05, S. 36), Oracle und BEA stark für diese neue Software-Strategie ein. Das Marktforschungsinstitut Forrester hat zu diesem Thema die Lösungen der verschiedenen Anbieter unter die Lupe genommen. In Führung lag dabei der Oracle Application Server 10g, dem eine sehr gute Eignung für die Entwicklung von so genannten Composite Applications bescheinigt wird. Letztere sind Anwendungen, die Prozesse wie beispielsweise eine Bestellabwicklung abbilden: Diese werden in einem Workflow-System definiert und mittels der Business Process Execution Language (BPEL) programmiert. Steht diese Composite Application dann, kann sie mittels Web Services von einem anderen Geschäftsbereich im Unternehmen übernommen werden. »Composite Applications« sind in der Praxis unkompliziert zu bauen, portabel und lassen sich leicht an veränderte Prozesse anpassen«, berichtet Ingo Laue, Systemberater bei der Oracle Deutschland GmbH.
Hoher Kundennutzen
Es ist für Systemhäuser sehr attraktiv, dass sie ihren Kunden schon in sehr kurzer Zeit mittels SOA einen echten Mehrwert bieten können. »Im Gegensatz zu bisherigen Software-Projekten, die erst nach jahrelanger Vorbereitung in einem ?Big Bang? gestartet wurden, können wir mit SOA schon nach wenigen Wochen Erfolge vorweisen, die dann nach und nach ausgebaut werden können«, freut sich Joachim Gucker, Leiter Marketing und Vertrieb des IBM-Partners ARS Computer und Consulting GmbH. Das Systemhaus hat am IBM-Betaprogramm teilgenommen und in einem Pharmaunternehmen erste Erfahrungen mit der SOA-Implementierung gesammelt.
Auch bei der Produktentwicklung sind die Partner bereits tätig: So integriert etwa der Oracle-Partner MID die SOA-Methode derzeit in das hauseigene Modellierungswerkzeug Innovator AOX. »Wir arbeiten derzeit an der Service-Orchestrierung und an der Integration mit dem Oracle BPEL Process Manager«, berichtet Oliver Pera, Software Engineer der MID Enterprise Software Solutions GmbH.
Obwohl die Entwicklung noch am Anfang steht, ist es für Systemhäuser unabdingbar, sich mit dem Thema SOA zu beschäftigen. Das meint jedenfalls Rolf Scheuch, Geschäftsführer des Oracle-Partners Opitz Consulting: »Ich vermute, dass der Einstieg in die SOA ein Muss ist. Wer mitspielen will, muss sich committen.«
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Service-Orientierung im ganzen Unternehmen
SOA ist nur ein Baustein auf dem Weg zum zukunftssicheren Unternehmen. Der Begriff deckt die reine Software-Sicht ab. Ergänzend sollte aber auch die Hardware-Seite betracht werden.
Hier wird mit Begriffen wie On Demand, Grid Computing oder SOI (Service-Oriented Infrastructure) die Virtualisierung und Optimierung der Hardware-Landschaft gefordert. Ziel ist es, von einer reaktiven zu einer proaktiven Infrastruktur zu kommen. Prozesse erhalten in Echtzeit so viele Ressourcen, wie sie gerade benötigen. Ein einheitliches Management erlaubt es, auf alle Server im Unternehmen je nach Auslastung zuzugreifen und dabei auch ältere Hardware weiter zu verwenden. Aus der Symbiose von SOA und SOI entsteht schließlich das SOE, das service-orientierte Unternehmen, das alle vorhandenen IT-Ressourcen optimal nutzt.
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