Der Firmengründer und United-Internet-Großaktionär betonte, dass seine Firma trotz der noch ungewissen Roamingfrage ein eigenes Netz anstrebe. Theoretisch könnte 1&1 Drillisch das Vorhaben doch noch fallenlassen und das ersteigerte Frequenzspektrum von 70 Megahertz verkaufen oder sich mit einer anderen Firma zusammentun. Dommermuth aber sagte: »Wir haben das Frequenzspektrum ersteigert und sind am Verhandeln […], weil wir ein eigenes Netz bauen wollen.« Es gebe keinen »Plan B«, bei dem doch kein eigenes Netz errichtet würde.
Das Drillisch-Netz soll eine Kombination aus 4G und 5G werden. Das Mobilfunk-Massengeschäft werde aus seiner Sicht noch lange von 4G dominiert. »Bis alle Endgeräte - auch im Niedrigpreisbereich - 5G-fähig sind und der Smartphonebestand komplett ausgetauscht ist, vergehen viele Jahre, deswegen bauen wir ein kombiniertes 4G- und 5G-Netz.« Für 5G braucht man neue, relativ teure Smartphones, von denen bisher aber nur wenige Modelle auf den Markt gekommen sind.
1&1 Drillisch und Konzernmutter United Internet legten am Donnerstag Halbjahreszahlen vor, die insgesamt passabel ausfielen. Die Zahl der Mobilfunk-Kunden stieg von Anfang bis Mitte dieses Jahres um etwa vier Prozent auf 9,6 Millionen, zudem hat die Firma unverändert 4,3 Millionen Festnetzkunden.