Älteste Schallplatte der Welt entdeckt

Sensationsfund in Schwäbisch Gmünd: Bei einer archäologischen Rettungsgrabung auf dem Gelände der neuen Firmenzentrale von Nubert wurde ein antikes Audiodokument in Form einer Tonscheibe gefunden. Muss die Geschichte der Schallplatte neu geschrieben werden?

Seit Januar baut HiFi-Hersteller Nubert in seiner Heimatstadt Schwäbisch Gmünd ein neues Entwicklungs- und Logistikzentrum. Bei einer sogenannten Rettungsgrabung wurden jetzt auf dem Gelände die Überreste eines Landsitzes aus der Römerzeit entdeckt. Unter den zutage geförderten Fundstücken befindet sich auch eine mysteriöse Tonscheibe, die von den Archäologen der Aalener Limesvereinigung als »eine Art antike Schallplatte« identifiziert wurde.

»Das Remstal, in dem auch Schwäbisch Gmünd liegt, ist als römisches Siedlungsgebiet bekannt. In diesem Bereich befand sich vom 2. bis zum 3. Jahrhundert unserer Zeit der Grenzwall Limes, der bereits zahlreiche Relikte aus der Antike offenbart hat«, so Grabungsleiter Magnus Sonus. Ein derartiges Fundstück sei allerdings einzigartig und geradezu sensationell.

Die Tonscheibe wurde zunächst als religiöses Kultobjekt oder astrologisches Werkzeug eingestuft. Erst mithilfe einer Laserabtastung kamen die Forscher dem wahren Ursprung der gut erhaltenen Platte auf die Schliche: »Folgt man den ringförmig angeordneten Vertiefungen und bildet diese grafisch ab, ergibt sich daraus ein Bild, das einem modernen Oszillogramm verblüffend ähnlich sieht. Und tatsächlich: Wir konnten daraus eine Klangdatei generieren, die das erste Tondokument aus der Antike darstellt«, so Sonus. Es handle sich dabei um eine Musikaufnahme mit Sprechgesang. Die Forscher rätseln noch, in welcher Sprache die Reime verfasst wurden.

In Zusammenarbeit mit Nubert bittet das Forscherteam des Aalener Limesmuseum nun um Mithilfe: Wer kann die Tonaufzeichnung, die als MP3-Datei zum Download bereitsteht und die verwendete Sprache identifizieren: www.nubert.de/downloads/roemerplatte.mp3

Sachdienliche Hinweise werden unter www.nuforum.de entgegengenommen.

Die Reaktionen der Nubert Geschäftsleitung fielen unterschiedlich aus: Während Roland Spiegler Verzögerungen für die Bauzeit befürchtet, zeigt sich Günther Nubert begeistert: »Mit dieser antiken Schallplatte muss die Geschichte der Musikaufzeichnung völlig neu geschrieben werden.« Offensichtlich sei Schwäbisch Gmünd bereits in der Römerzeit ein HiFi-Zentrum gewesen.«