Skandal-Flughafen BER

Alcatel-Lucent sorgt für neue Netzwerktechnik

20. Februar 2015, 18:27 Uhr | Folker Lück
Alcatel-Lucent Enterprise-Geschäftsführer Marcus Hänsel übergibt symbolisch einen Netzwerkswitch an BER-Chef Hartmut Mehdorn. Mit dabei BER-IT-Chef Knut Deimer (v.l.n.r).
© © Günter Wicker / Flughafen BerlinBrandenburg

Bis zur Eröffnung des künftigen Berliner Flughafens dauert es zwar noch Jahre. Der Kommunikationskonzern Alcatel-Lucent hat jetzt aber das »zentrale Nervensystem«, die Netzwerktechnik des Airports, fertig umgerüstet.

Der Berliner Pannen-Airport BER ist einen wichtigen Schritt voran gekommen, denn die Umrüstung der Netzwerktechnik konnte jetzt abgeschlossen werden. Das hat etwas länger gedauert, denn das ursprünglich für den Flughafen Berlin Brandenburg geplante Datennetzwerk »BER-LAN« wurde in den Jahren 2006 bis 2009 als Corporate Network geplant, ausgeschrieben und beauftragt. Das Konzept sah vor, dass sich externe Partner als sogenannte Mandanten homogen in die Netzstruktur einfügen, also alle Nutzer exakt den Vorgaben des Netzbetreibers nachkommen. Insgesamt rund 360 verschiedene Systeme von Airlines, Behörden und anderen Flughafennutzern hätten entsprechend eingepasst werden müssen.

Dabei stellte sich jedoch heraus, dass die Kundenanforderungen seit der ursprünglichen Planung im Jahr 2006 deutlich gestiegen waren. Im Rahmen des »SPRINT« Programms wurde das Problem analysiert und es wurde entschieden, die erhöhten Kundenanforderungen im Netz abzubilden und durch Aufrüstung auf ein Carrier-Grade-Netz umzusetzen.

Der Aufsichtsrat verabschiedete daraufhin im September 2013 die Vorlage der Flughafen-Geschäftsführung und gab zusätzliche Mittel in Höhe von rund 11 Millionen Euro frei, um das Netzwerk für höhere Anforderungen zukunftsfähig zu machen. In rund einem Jahr wurde nun das als Corporate Network geplante »BER-LAN« auf eine komplexere Carrier Technologie – neuer Name: »BER-NET« - umgebaut. Die Carrier-Technologie soll den Kunden garantierte Dienste mit hoher Servicequalität bieten. Ganz wichtig: Bei etwaigen Störungen in Teilnetzwerken eines Partners werden die Systeme anderer Kunden oder das Gesamtnetz nicht beeinträchtigt.

Das »BER-NET« besteht aus rund 1.000 Netzelementen. Da in der Planung des BER-LANs bereits Vorbereitungen für den Ausbau auf ein Carrier Network getroffen wurden, musste nicht das komplette Netz getauscht werden, sondern nur sogenannte Distributions- und Server-Switches. Das Backbone blieb erhalten. Die ausgetauschten Switches konnten als Endgeräte-Switches im Bereich der Leitstellen eingebaut werden und sparen somit Kosten bei künftigen Erweiterungen.

Ende letzter Woche nahmen Marcus Hänsel, Geschäftsführer Alcatel-Lucent Enterprise Deutschland, und Hartmut Mehdorn, scheidender Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH, das neue »BER-NET« in Betrieb.


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