Frauen in der IT

Allein unter Männern?

29. Juli 2015, 11:09 Uhr | Alexandra Gheorghe, E-Threat Analyst bei Bitdefender
© Sergey Nivens - fotolia.com

Es gibt Branchen, die nicht gerade unter Verdacht stehen, eine Frauendomäne zu sein – die Informationstechnologie nimmt dabei sicher eine führende Position ein.

Sicher, in jedem Unternehmen der IT-Industrie gibt es einen nennenswerten Frauenanteil. Bei genauerem Hinsehen konzentriert sich das Östrogen jedoch in Abteilungen, die branchenübergreifend eine insgesamt hohe Frauenquote besitzen, als da wären Personalwesen sowie Marketing und Kommunikation. Besonders an den „neuralgischen Punkten“ wie Entwicklung, Programmierung, generell Technik-lastigen Aufgabenfeldern, sieht es jedoch oft mau aus.

Bei Google beispielsweise liegt der Anteil der weiblichen Belegschaft unternehmensweit bei 30 Prozent – in den technischen Bereichen sind es gerade einmal 17 Prozent. Doch woran liegt das? Sind Frauen wirklich um so viel weniger technikaffin als Männer? Liegt es in ihren Genen? Wie kann es dann sein, dass eben doch, um beim Beispiel Google zu bleiben, jede sechste technische Position mit einer Mitarbeiterin besetzt ist? Sind das die berühmten Ausnahmen der Regel? Wurden diese Frauen besonders gefördert oder stammen sie aus Familien, in denen technische Berufe eine große Rolle gespielt haben?

Auf den Spuren von Ada

Interessanterweise zählt ausgerechnet auf dem Feld der Programmierung eine Frau zu den Pionieren, vielmehr Pionierinnen: Ada Lovelace, einer Adligen, die im 19. Jahrhundert in England lebte, wird die Entwicklung einer der ersten Programmiersprachen zugeschrieben. (Adas Mutter soll übrigens auch ein Faible für Mathematik und Naturwissenschaften gehabt haben). Der Algorithmus, den sie geschrieben hatte, sollte die Berechnung von Bernoulli-Zahlen mit einer sich in Entwicklung befindlichen Rechenmaschine ermöglichen. Später benannte man die Programmiersprache Ada nach ihr, und noch heute wird jährlich Mitte Oktober der Ada Lovelace Day begangen, an dem weibliche Leistungen in den so genannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) gewürdigt werden.

Ada Lovelace starb 1852. Warum nur scheint ihr Wirken, das bis heute weit bekannt ist, so wenig Widerklang bei den nachfolgenden Frauengenerationen gefunden zu haben? In Deutschland beträgt der Anteil weiblicher Kräfte in IT-Berufen laut Bitkom gerade einmal 14 Prozent. Weiblichen Nachwuchs zu gewinnen tut jedoch dringend Not, denn der hiesigen IT-Branche fehlen seit Jahren rund 40.000 Köpfe, um Deutschlands führende Position als High-Tech-Standort nachhaltig zu sichern.

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