Auf dem Weg zum Standard

5. Juni 2009, 8:14 Uhr |

Dem Ethernet gehört die Zukunft. Die für den Bereich der lokalen Netze entwickelte, paketorientierte Technologie muss aber erst fit gemacht werden, damit sie als Carrier-Ethernet auch in Metro-Netzen herkömmliche, leitungsvermittelte Technik ablösen kann. Die zeigt sich auch in der Diskussion um das Mobile Backhaul.

Im Februar 2009 hat das MEF (Metro Ethernet Forum) eine neue Spezifikation bekannt gegeben, das „Carrier-Ethernet for Mobile Backhaul Implementation Agreement“ (MEF 22). Es geht um die Weiterentwicklung des Inhouse-Ethernets zum „Carrier-Ethernet“, das es Netzbetreibern erheblich vereinfacht, einen effizienten und standardisierten Migrationspfad zu finden, um Ethernet-basierte Anwendungen und Dienste über bestehende und künftige Mobile-Backhaul-Netze zu übertragen. Das Mobile Backhaul ist als das Netz zwischen dem Radio Network Controller (RNCs) und der Radio Access Networks Base Station (RAN BS) definiert.

Datenraten und Betriebskosten

Die Entwicklung ist rasant. Der Branchenverband Bitkom beziffert die Zahl der UMTSAnschlüsse in Deutschland zum Jahreswechsel mit 16 Millionen und sagt für 2009 eine weitere Steigerung um gut 40 Prozent voraus. Um die wachsende Nachfrage bewältigen und den steigenden Bandbreitenhunger stillen zu können, bauen die Mobilfunk-Carrier ihre Netzinfrastruktur mit HSPA+ und LTE (Long Term Evolution) weiter aus. Die stark wachsenden Bandbreiten-Anforderungen verursachen allerdings erhebliche Infrastrukturkosten für die Anbindung der Mobilfunk-Basisstationen an das Kern-Netz. Der Backhaul beansprucht bereits bis zu 30 Prozent der Betriebskosten mobiler Netze. Bisher genutzte TDM-Zeitmultiplexverfahren (Time Division Multiplex) von PDH- und SDHNetzen werden bei hoher Auslastung mit Auf dem Weg zum Standard Von Naif Kiy paketorientiertem Datenverkehr zunehmend ineffizient, da bei höheren Datenraten der nicht genutzte Teil der Übertragungskapazität sehr hoch ist und die dynamische Flexibilität, die für den paketorientierten Datenverkehr erforderlich ist, fehlt. Die Kosten der Backbone-Netzinfrastruktur steigen deshalb proportional zur Bandbreite. Es ist inzwischen anerkannt, dass allein der Wechsel zu IP/ Ethernet-Netzstrukturen eine wirtschaftliche Alternative darstellt. Außerdem bietet IP/ Ethernet die erforderliche Unterstützung für die kommenden 4G-Mobilfunkstandards.


  1. Auf dem Weg zum Standard
  2. Kein Standard-Ethernet beim Mobile Backhaul

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