Beispiel Euronics: Zentraler Marktplatz als zusätzlicher Vertriebskanal
Im Praxiseinsatz hat sich das Einzelvertragsmodell bereits vielfach bewährt, beispielsweise bei Euronics. Als führende Verbundgruppe im Handel mit Consumer-Electronics änderte Euronics 2015 seine E-Commerce-Strategie komplett. Euronics wollte kein klassisches Vergleichsportal werden, sondern seinen Händlern die Möglichkeit geben, ihre Produkte nicht nur in eigenen Shops zu verkaufen, sondern auch über einen zentralen Marktplatz als weiteren Vertriebskanal. Euronics startete das Projekt mit dem bisherigen Payment-Dienstleister, dessen Lösung jedoch nicht alle gewünschten Zahlungsmittel für einen händlerübergreifenden Warenkorb bot – gemischte Warenkörbe abzuwickeln, ist ein sehr komplexes Vorgehen. Euronics fand in Heidelpay schließlich einen Zahlungsdienstleister, der über eine ausgereifte Marktplatz-Lösung verfügt: „Heidelpay ist ein kompetenter und erfahrener Partner, der uns schnell und unkompliziert unterstützt hat“, sagt Ulrich Seibel, zuständiger Projektleiter bei Euronics. Im weiteren Projektverlauf stand die Verbundgruppe vor der Herausforderung, mehr als 200 Händler innerhalb kürzester Zeit live zu schalten. heidelpay hat zwecks On-Boarding vorgefertigte Vertragstemplates, einheitliche Händlerverträge und eine übersichtliche Beschreibung des Verfahrens bereitgestellt, sodass innerhalb von nur zwei Wochen alle Händler auf der Plattform präsent waren. Über die Heidelpay Intelligence Platform (hIP) können sie alle Umsätze einsehen – früher waren dafür verschiedene Backend-Systeme nötig. Heute weiß Ulrich Seibel: „Vor allem, wenn eine Verkaufsplattform händlerübergreifende Bestellungen anbieten möchte, sollte sie sich frühzeitig mit den rechtlichen und technischen Rahmenbedingungen auseinandersetzen – und sich am besten einen zertifizierten, kompetenten Partner ins Boot holen.“
Beispiel Idealo: As simple as possible
Auch Idealo profitiert von den Vorteilen des Einzelvertragsmodells. Das Preisvergleichsportal suchte 2015 nach einer weiteren Möglichkeit, um seinen über zehn Millionen Nutzern weiterführende Angebote zu liefern. So entstand die Idee zu „idealo Direktkauf“ als zusätzlichem Vertriebskanal: Kunden können Produkte direkt auf idealo.de erwerben, ohne wie bisher in den Onlineshop des entsprechenden Händlers zu wechseln. Ein möglichst einfaches On-Boarding der Händler war Idealo sehr wichtig. Darum entschied sich das Portal bei der Verarbeitung der Kreditkartenzahlungen für die Heidelpay-Lösung, die eine schnelle und unkomplizierte Anbindung ermöglicht. Für diesen Zweck erstellte das Zahlungsinstitut ein leicht verständliches Ablaufdiagramm, in dem die Händler alle notwendigen On-Boarding-Schritte und Vertragsdetails nachvollziehen können. Um für Händler noch attraktiver zu werden, arbeiten Heidelpay und Idealo an einer vollständigen Digitalisierung des On-Boarding-Prozesses, sodass Händler ihr On-Boarding selbstständig durchführen können. Neben guten Konditionen und langfristigem Denken hält Thomas Ficht, Projektmanager bei Idealo Direktkauf, dies für die wichtigste Lektion: „Man sollte seine Prozesse und Abläufe immer aus Händlersicht betrachten: Wie lässt sich das On-Boarding so einfach wie möglich gestalten? Nur so kann man die Händler langfristig von den Vorteilen der eigenen Plattform überzeugen.“
Hannah Winter-Ulrich ist freie Redakteurin für die Heidelberger Payment GmbH