E-Commerce

Auf Nummer sicher: Payment auf Online-Marktplätzen

2. September 2016, 14:10 Uhr | Autor: Hannah Winter-Ulrich / Redaktion: Diana Künstler
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So wickeln Plattformbetreiber Zahlungen ZAG-konform ab.

Die E-Commerce-Landschaft in Deutschland verdichtet sich zusehends – vor allem, weil die Verkaufsplattformen der Marktführer wie Amazon und Ebay auch für kleinere Händler immer interessanter werden. Der Boom kommt auch spezialisierten Marktplätzen zugute: Sie sind ein unkomplizierter und kostengünstiger Vertriebskanal, den Händler weder vermarkten noch selbstständig betreiben müssen. Die Plattformbetreiber wiederum profitieren von den vielfältigen Produkten und Services der Händler. Sie vergrößern das eigene Angebot, ohne sich um das eigentliche Warengeschäft kümmern zu müssen. So bequem das Plattformmodell auch sein mag – die Zahlungsabwicklung stellt Händler und Betreiber gleichermaßen vor große Herausforderungen: Denn laut Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz (ZAG) sind Finanztransfergeschäfte im Sinne des § 1 Abs. 2 Nr. 6 ZAG genehmigungspflichtig, das heißt Betreiber benötigen in der Regel eine Erlaubnis der  Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), wenn sie Geldtransfers vom Kunden zum Verkäufer abwickeln wollen – ein aufwändiges Verfahren. Doch es gibt für Plattformbetreiber eine einfache Alternative: die Zusammenarbeit mit einem durch die BaFin-zugelassenen Zahlungsinstitut. Ein solcher Payment-Service-Provider (PSP) bietet Marktplätzen, Händlerverbünden, Preisvergleichsportalen etc., eine Möglichkeit, Zahlungen abzuwickeln: das Einzelvertragsmodell.

Über das Einzelvertragsmodell können Betreiber von Online-Marktplätzen Transaktionen sicher und zuverlässig abwickeln. Der Plattformbetreiber schließt einen Rahmenvertrag mit dem Zahlungsdienstleister, während die Händler – wie der Name vermuten lässt – anschließend einen Einzelvertrag mit dem PSP eingehen. Der Geldfluss gestaltet sich folgendermaßen: Der Zahlungsdienstleister erhält alle Rechnungsbeträge von den Kunden des jeweiligen Händlers und zahlt die Umsätze, abzüglich der Provision, an den Plattformbetreiber und den jeweiligen Händler aus.

Schnelles, unkompliziertes On-Boarding ist ein Muss
Um dieses Modell für Händler so attraktiv wie möglich zu gestalten, ist ein automatisierter, browserbasierter On-Boarding-Prozess zu empfehlen. Idealerweise stellt der Plattformbetreiber dem PSP die Daten der neuen Händler bereits im Vorfeld zur Verfügung, damit der Zahlungsdienstleister die vorhandenen Informationen in das System einspielen kann. Ein Web-Assistent begleitet einen Händler dann durch alle notwendigen Schritte der Anmeldung. An dieser Stelle können Händler möglicherweise fehlende Informationen ergänzen und/oder benötigte Dokumente hochladen. Alternativ übernimmt der PSP die komplette Anmeldung als Dienstleistung. Ein automatisierter On-Boarding-Prozess erlaubt, Händler mit möglichst geringem Aufwand in eine Plattform einzubinden. Dabei sind in der Regel alle relevanten Prüfungen, wie zum Beispiel der Compliance-Check und die Identifizierung, derart optimiert, dass Händler innerhalb von nur 24 Stunden freigeschaltet werden können. Über eine Payment-Schnittstelle können sie im weiteren Verlauf der Zusammenarbeit alle Umsätze und Zahlungsflüsse jederzeit einsehen.

 

  1. Auf Nummer sicher: Payment auf Online-Marktplätzen
  2. Heidelpay: Beispiele aus der Praxis

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