Balunlose Messungen hochwertiger Datenkabel bis 4 GHz

25. September 2009, 13:25 Uhr | Willi Minnerup

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Normalisierung und erfassen aller Fehlerterme

Wesentliches Merkmal für die balunlose Messung symmetrischer Komponenten ist die exakte und vollständige Erfassung aller S-Parameter (S11…S44) für die Einzeladern einer Doppelader. Anschließend werden die separat erfassten Messwerte in einem mehrstufigen Rechenprozess miteinander in Beziehung gesetzt und so die die symmetrischen S-Parameter (Sdd11…Sdd22) gebildet. Damit diese Berechnung zu korrekten Ergebnissen führen kann, sind die Fehlerterme aller beteiligten Komponenten im Signalweg zu berücksichtigen. Selbstverständlich gilt dies auch für den TS-Prober, sodass das ermittelte Ergebnis den eigentlichen Prüfling darstellt.

 

Die gesamte Normierung bezieht sich auf die OSL-Standards (Open, Short, Load), mit denen das Ecal-Kit kalibriert wurde. Diese OSL-Standards sind in hoher Qualität von verschiedenen Anbietern (Agilent, Rosenberger) erhältlich und können rückführbar kalibriert werden.

 

Obwohl das Ecal-Kit TSC-43 bereits mit aktuellen Kalibrierdaten geliefert wird, unterstützt Shield-TS eine Rekalibrierung des ECal-Kits mit geeigneten eigenen Kalibrierstandards. So ist eine durchgängige Kalibrierung der Komponenten gewährleistet, ein weiterer Vorteil gegenüber der Balunmethode. Zusätzlich erlaubt der implementierte Messablauf eine komplette Überprüfung der Zuleitungen und des Routers unter Zuhilfenahme externer OSL-Standards.

 

Der im Shield-TS realisierte Ansatz mit einer exakten Erfassung aller Fehlerkoeffizient geht weit über die Möglichkeiten reiner 4-Port-Netzwerkanalysatoren hinaus. Diese lassen neben einigen anderen Randbedingungen insbesondere die wichtige Eigenschaften der Anschaltung des Prüflings unberücksichtigt. Damit sind insbesondere die reflektorischen Größen und daraus abgeleitete Ergebnisse fehlerbehaftet.


  1. Balunlose Messungen hochwertiger Datenkabel bis 4 GHz
  2. Komponenten des Messsystems
  3. Normalisierung und erfassen aller Fehlerterme
  4. Messungen

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