Merkel sprach sich zudem für Bürokratieabbau aus. Ihr liege daran, dass die Agrarpolitik in Europa nicht so viel Bürokratiekosten hervorruft, »dass die Landwirte daran verzweifeln«, sagte sie. »Wir können es nur mit den Betroffenen wirklich gut lösen, und es muss Zeit sein für die eigentliche Arbeit eines Landwirts.« Im vergangenen Jahr gab es auch Kritik daran, dass bürokratische Hürden viele Betriebe von Hilfsmaßnahmen des Bund- und Länder-Programms für von der Dürre in Not geratene Landwirte ausschließen würden.
Die Folgen der Dürre 2018 wirken bei Landwirten vor allem im Norden und Osten nach. Große Preissprünge für Verbraucher wegen der schlechteren Ernte sind aber nicht zu erwarten, wie Rukwied deutlich machte. »Man kann von stabilen Preisen ausgehen.« Wetterbedingt gebe es mal kurze Ausschläge nach oben oder unten. »Aber Lebensmittel in Deutschland sind nach wie vor unschlagbar günstig.« Die Bundesbürger gäben im Schnitt rund zehn Prozent des Einkommens dafür aus.
Die mehr als 8.500 Anträge von Landwirten auf Dürrehilfen seien in der Bearbeitungsphase. Bund und Länder stellen dafür bis zu 340 Millionen Euro bereit. »Festzuhalten ist: Der Großteil des Schadens von rund 2,5 Milliarden Euro bleibt an der Landwirtschaft hängen und wird die betroffenen Betriebe die nächsten Jahre belasten«. Die Bauern hofften jetzt, »dass wir Winterfeuchtigkeit bekommen und die Böden wieder gut aufgefüllt werden«, erläuterte Rukwied.