Mastercard geht einen weiteren Schritt, um Payment von Passwörtern und Zahlencodes zu entkoppeln. Bald soll man über »selfiepay« per Zwinkern bezahlen können.
Nicht nur in Museen und auf Aussichtspunkten, nein auch im Ladengeschäft oder in Restaurants könnten in Zukunft immer mehr Menschen Selfies von sich machen. Dann aber nicht, um den schönen Moment für sich und die Liebsten festzuhalten, sondern um schlichtweg zu bezahlen. Zumindest Mastercard will mit »selfiepay« ab der zweiten Jahreshälfte diese Bezahlmöglichkeit anbieten, wie die BBC auf dem MWC in Barcelona erfahren haben will. Demnach soll alternativ zum Foto auch das Bezahlen per Fingerabdruck möglich sein.
Aktuell sollen bereits Pilotphasen in den USA und den Niederlanden erfolgreich abgeschlossen worden sein. Im Sommer soll der Start in mehr Ländern, unter anderem auch in Großbritannien und Deutschland erfolgen. Die neue Mastercard-Lösung soll laut BBC in Zukunft nicht nur auf Smartphones, sondern auch auf Tablet-PCs und Computern angeboten werden. Normale Transaktionen sollen weiter wie gewohnt Kreditkarten nötig machen. Nur wenn ein weiterer Sicherheitsmechanismus nötig werde, kämen Selfies zum Einsatz.
Um zu verhindern, dass der Kontrollmechanismus durch einfaches Vorhalten von Fotos überlistet wird, muss der Nutzer, während er in die Kamera blickt, blinzeln. Die Aufnahme soll dann mit einer bereits im System gespeicherten Vorlage abgeglichen werden. Vor allem in Deutschland dürften deshalb viele Nutzer der neuen Lösung skeptisch gegenüber stehen, da neben den Bezahldaten nun auch biometrische Daten an den Bezahldienstleister gesendet werden. Gleichzeitig bleibt abzuwarten, ob das Bezahlen per Selfie wirklich komfortabler ist, als einfach das eigene Passwort oder eine bestimmte Zahlenkombination einzugeben. Zwei schwere Hürden für die neue Mastercard-Lösung, schließlich zählt neben der Datensicherheit vor allem der Komfort einer Lösung, wenn es darum geht, sich beim Konsumenten durchzusetzen.