Was von Seiten des High-Tech Verbandes noch zu Wünschen übrig bliebe, ist die gezielte Förderung von Zukunftsbranchen, u.a. durch eine Software Initiative. In den Segmenten Software und IT-Services seien in den letzten Jahren rund 100 000 zusätzliche Arbeitsplätze in Deutschland geschaffen worden, so Scheer: „Vielen Unternehmen fehlt aber Kapital, um den Schritt der Internationalisierung zu gehen.“ Dieses Problem habe sich in Finanz- und Wirtschaftskrise verschärft. Ein aus privaten und öffentlichen Mitteln mischfinanzierter Software-Fonds könne als Ergänzung des erfolgreichen Hightech-Gründer-Fonds in das Wachstum förderungswürdiger Unternehmen investieren.
Ein weiteres wichtiges Thema ist für den Bitkom-Präsident die Internetpolitik. „In den vergangenen Jahren gab es in der Internetpolitik viele Gesetzesinitiativen und in der Folge viel Verunsicherung“, so Scheer. Für Kritik sorgten etwa das Gesetz gegen Kinderpornografie im Internet oder die Vorratsdatenspeicherung, Online-Durchsuchungen und das Urheberrecht. Dabei stehe die Wirtschaft vielfach für die praktische Durchsetzung in der Pflicht. „Es darf nicht länger eine Trial-and-Error-Politik auf dem Rücken der Internetwirtschaft geben.“ Stattdessen müsse die richtige Balance zwischen Freiheit und Sicherheit geschaffen werden. Scheer: „Wir brauchen schlankere Regelwerke, die aber müssen dann nachdrücklicher durchgesetzt werden.“