Branchenverband kritisiert Deutsche Telekom

Breitband-Ausbau hat größte Priorität

18. März 2013, 11:05 Uhr | Folker Lück

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Breko-Verband greift Telekom an

Stephan Albers ist Geschäftsführer des Breko e.V. (Foto: Breko)
Stephan Albers ist Geschäftsführer des Breko e.V. (Foto: Breko)

Die im Branchenverband Breko e.V. engagierten Regio-Netzbetreiber und Stadtwerke wollen insbesondere den Glasfaserausbau vorantreiben. Damit die ehrgeizigen Breitbandziele der Bundesregierung bis 2014 erreicht werden können, müsse noch einiges passieren, heißt es beim Breko.

Bei ihren Ausbauplänen sehen sich die Breko-Mitglieder allerdings von der Deutschen Telekom aufgehalten. Anstatt selbst in den Ausbau in der Fläche zu investieren, setze die Telekom als Marktführer auf Wettbewerbsbehinderung. Aktuell geschehe dies mit der Forderung nach einer Entlassung aus der Entbündelungsverpflichtung am Kabelverzweiger (KVz) und einem Monopol auf den Einsatz der Vectoring-Technologie der Fall. Zudem fordere der Ex-Monopolist eine Erhöhung der monatlichen Entgelte für die Teilnehmeranschlussleitungen (TAL) um gut 25 Prozent.

Im Rahmen des Breko-Breitbandtreffs in Berlin betonte Norbert Westfal, kaufmännischer Geschäftsführer der EWE Tel und Breko-Vorstand, dass die TAL nach wie vor das zentrale Vorleistungsprodukt für die alternativen Carrier ist: »Im Gegensatz zur Telekom investieren die Wettbewerber nachweislich mehr im ländlichen Raum. Die von der Telekom beantragte Erhöhung der TAL-Entgelte von rund 25 Prozent entziehen die nötigen Investitionsmittel. Bereits heute erzielt die Telekom bei derzeit rund 10 Millionen vermieteten TAL mit einer vollständig abgeschriebenen Infrastruktur über 1,2 Milliarden Euro pro Jahr. So erhält der Ex-Monopolist seinerseits keinerlei Investitionsanreize«.

Die Kritikpunkte des Breko werden offenbar parteiübergreifend ähnlich gesehen: So kündigte Claudia Bögel, MdB (FDP) an, die FDP werde sich für eine Absenkung der TAL-Entgelte einsetzen. Martin Dörmann, MdB (SPD) berichtete aus der am Vortrag stattgefundenen Beiratsitzung der Bundesnetzagentur: »Die Beschlusskammer wird zügig zu einem Entscheidungsentwurf über die Modalitäten zum Einsatz von Vectoring kommen und dabei die Interessen aller Beteiligten berücksichtigen«. Georg Nüsslein, MdB (CSU) machte deutlich, dass es sowohl beim TAL-Preis als auch beim Einsatz von Vectoring letztlich darauf ankomme, dass nach wie vor für alle Marktteilnehmer Anreize bestehen, in den Breitbandausbau zu investieren.


  1. Breitband-Ausbau hat größte Priorität
  2. Breko-Verband greift Telekom an

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu BREKO Bundesverband Breitbandkommunikation

Matchmaker+