Der Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko) hat jetzt eine Studie zu den Entgelten für die Teilnehmeranschlussleitung (TAL) veröffentlicht. Demnach waren die TAL-Entgelte bisher nicht Auslöser von Preissenkungen und die nach Auffassung der Deutschen Telekom zu niedrigen TAL-Entgelte hätten auch nicht die Investitionsbereitschaft in moderne Netzinfrastruktur behindert.
Der Breko ist ein Interessenverband von Wettbewerbern der Deutschen Telekom (DTAG). Die Breko-Unternehmen und andere alternative TK-Anbieter müssen die von der Bundesnetzagentur festgelegten TAL-Entgelte monatlich an den Besitzer der TAL, das ist in der Regel der Ex-Monopolist DTAG, entrichten. Die Breko-Studie will einen Beitrag zu der von der DTAG vorangetriebenen Diskussion, ob eine zu strenge Regulierung der Vorleistungen bei der TAL zwingend zu einem weiteren Verfall und zu einer mangelnden Investitionsbereitschaft in neue Netze führen werde. Die Studie will das Gegenteil belegen.
Erst jüngst hat der DTAG-Chef Renè Obermann im Handelsblatt auf weniger Regulierung gedrängt, damit sich Investitionen auch amortisieren können. Damit suggeriere Obermann, so der Breko, einen Zusammenhang zwischen Endkundenpreis und TAL-Vorleistungspreisen. „Die DTAG streut der Politik damit Sand in die Augen, indem sie das wichtige Gemeinwohlziel Breitbandausbau in der Fläche für eigene Ziele instrumentalisiert“, urteilt Rainer Lüddemann, Geschäftsführer des Breko. Die Studie lasse aber keinen Zweifel aufkommen, dass die von den Breko-Unternehmen vertretene Auffassung einer TAL-Preisabsenkung keinen zwingenden Einfluss auf den Endkundenpreis hat. Dies unterstreiche die langjährige Auffassung des Breko, dass eine TAL-Preisabsenkung den infrastrukturbasierten Wettbewerb stärkt und durchaus nicht behindert.