Die moderne Welt wird immer gefährlicher. Die größte Bedrohung für Infrastrukturen sind jedoch nicht Hacker und andere Cyber-Kriminelle.
Die weltweite Gefahrenlage wird immer bedrohlicher. Kaum ein Mensch fühlt sich noch sicher. Wir meiden Großveranstaltungen, öffentliche Verkehrsmittel und beim Kuchen mit der Schwiegermutter stellen sich auch schon die Nackenhaare auf. Irgendwie hat sich dieses ungute Gefühl in fast alle Lebenslagen eingeschlichen, das einen dazu anhält, zweimal über die Schulter zu blicken oder den Kaffee, den der Kollege netterweise mitgebracht hat, lieber vorkosten zu lassen.
Diese Omniphobie macht selbstverständlich nicht vor unserem täglichen Umgang mit Technik halt. Hinter einem Link stecken russische Hacker und jeder Anhang ist virenverseucht – das wollen uns zumindest viele Sicherheitsfirmen glauben machen, denn so eine gewisse Grundsorge ist ja immer gut für das Geschäft. Eine Frage rückt dabei besonders in den Fokus: Sind denn auch kritische Infrastrukturen wie Kraftwerke oder Staudämme gegen Cyber-Angriffe tückischer Terroristen oder kleptomanischer Krimineller gefeit?
Wie eine aktuelle Erhebung zeigt, steckt aber nicht hinter jeder Bedrohung gleich ein sinisterer Plan zur Zerstörung des Planeten. Stattdessen hat der gefährlichste Gegner der westlichen Welt einen buschigen Schwanz sowie zwei schwarze Kullerkaugen: das Eichhörnchen. Die Seite cybersquirrel1.com listet auf, dass der kleine putzige Nager 623 Mal für Stromausfälle verantwortlich war – dahingegen geht nur ein Fall auf das Konto von Hackern.
Allerhöchste Eisenbahn unser Angstverhalten zu hinterfragen und nicht hinter jeder Ecke eine neue Bedrohung zu erwarten. Oder natürlich, um gegen die neue flauschige Gefahr hochzurüsten. Haselnussfallen sollten genauso zu Physical Security gehören wie Fingerabdruck-Scanner oder Überwachungskameras. Die wohl schönste Verteidigung vor wilden Eichhörnchen ist jedoch die Wahl von streichelfreudigen Angestellten, denn wie schon Sunzi sagte: »Der kluge Anführer unterwirft die Truppen des Feindes ohne Kampf.«