Für schnelle Übertragungsraten im lokalen Netz bieten sich Glasfaserkabel an. Neben Lösungen für 10 Gigabit Ethernet wird schon an der nächsten Generation für noch höhere Datenraten gearbeitet.
Datenübertragung mit Lichtwellenleiter ist schon lange keine Besonderheit mehr. In den letzten zehn Jahren setzte sich die Gradientenfaser als Übertragungsmedium im LAN-Backbone durch. Ihre unangefochtenen Vorteile gegenüber der Einmodenfaser, liegen in der preiswerteren Übertragungs- und Verbindungstechnik. Die LED-basierten 850nm Transceiver der Pionierzeit wurden durch leistungsfähigere Transceiver mit VCSEL-Laser abgelöst, welche heute die Grundlage für 10 Gigabit Ethernet (10 GbE) im LAN bilden.
Highspeed im LAN
Für Gigabit Ethernet war im Jahr 2000 noch die von Leoni Kerpen angebotene laseroptimierte OM2e-Faser die erste Wahl. Seit Einführung des 10-Gigabit-Ethernet-Standards in 2002, sind OM3-Fasern für ein zukunftssicheres Datennetz Stand der Technik. In Netzen, die in der Vergangenheit mit hochwertigen OM3-Fasern gebaut wurden, kann auf teure Übertragungstechniken, wie 10GBase-LX4 oder 10G-Base-LRM, verzichten werden. Somit ist, bei einer Standzeit der Verkabelung von zirka 15 Jahren, jede Reserve in Form von Fasern und Bandbreite bares Geld wert.
Dies erkannte Leoni Kerpen – als Anbieter von Verkabelungssystemen – eigenen Aussagen zufolge schnell und führte schon Ende 2002 die OM3e-Faser ein. Diese ermöglicht eine Übertragung von 10 GbE bis 550 Meter und bietet dem Netzwerkbetreiber zusätzliche Reserven bei Bandbreite und Linklänge.
Zur Bestimmung der Faserqualität wird, gemäß IEC 60793-1-49, bei allen OM3- und OM3e-Fasern eine DMD-Messung (Differential Mode Delay) durchgeführt. Nach IEC ist die Berechnung der minimalen effektiven modalen Bandbreite ausreichend. Leoni Kerpen verwendet trotzdem ausschließlich Fasern, welche zusätzlich nach der, in der IEC beschriebenen, Template-Methode qualifiziert werden und so höchsten Qualitätsanforderungen genügen.
Trends bei Lichtwellenleitern
Die Integration von Telefon, Bildübertragung, Gebäudemanagement und Sicherheitstechnik in das Internetprotokoll, lassen den Bandbreitenbedarf weiter steigen. Die Notwendigkeit von 40 und 100 Gigabit Ethernet ist somit unbestritten. 2010 wird der neue Standard IEEE 802.3ba für 40 und 100 GbE erwartet. In diesem Gremium werden auch die Anforderungen für eine neue Faserkategorie diskutiert. Diese neue OM4-Faser, wird in der nächsten EN 50173 für anwendungsneutrale Gebäudeverkabelungen aufgenommen. Das zurzeit diskutierte Anforderungsprofil erfüllt die von Leoni Kerpen bekannte OM3e-Faser, mit einer effektiven modalen Bandbreite von 4.700 MHz x km, schon heute.
Autor
Markus Wittke arbeitet als Product Manager ICT, Fiberoptic Cables & Systems in der Business Unit Datacom von Leoni Kerpen.