Zusammen mit Symbian gehört Windows Mobile zu den älteren Smartphone-Betriebssystemen. Und um es gleich auf den Punkt zu bringen: Die alten Haudegen sind nicht so einfach zu bedienen wie iPhone oder Android-Smartphones. Sie wurden zum einen in Zeiten entwickelt, als Smartphones entweder über eine Tastatur oder einen Eingabestift bedient wurden. Zum anderen stammen sie aus den Tagen, die vom Nutzer noch gute PC-Kenntnisse und ein Herz für IP-Adressen verlangten, um das Smartphone online zu bekommen. Das merkt man den Windows-Mobile-Geräten noch immer an. Gerade bei den Einstellungen zeigt es sich: So ist der Comm-Manager im Einstellungsmenü in der aktuellen Windows-Mobile-Version zwar gelungen; auch hier lässt sich wie bei Android einfach die Datenverbindung übers Mobilfunknetz abschalten, sodass das Smartphone im Zweifelsfall ausschließlich per WLAN online geht.
Schaut man sich allerdings in den Einstellungen um und wirft einen Blick in den Menüpunkt »Verbindungen«, findet man sich plötzlich in einem kleinteiligen Umfeld wieder, das Spezialisten zu schätzen wissen; der Durchschnittsnutzer kommt sich aber schnell wie ein Dummerchen vor. Doch keine Bange: Für den Alltagsgebrauch genügt der gelungene Comm-Manager, die meisten Einstellungen werden auch hier längst bei der ersten Inbetriebnahme automatisch vorgenommen.
Microsoft setzt auch bei den Smartphones seinen Internet Explorer ein, und der hat hier fast noch einen schlechteren Ruf als auf dem PC. Langsam und den Erfordernissen aktueller Webseiten nicht gewachsen, so lautet der Vorwurf. Ganz so schlimm ist es nicht, doch die Konkurrenz ist tatsächlich meist schneller beim Aufbau einer großen Webseite. Einige Modelle wie der HD2 von HTC bieten ein Multitouch-fähiges Display, das das Vergrößern von Webseiten durch eine Geste mit zwei Fingern ermöglicht. Bei den meisten Geräten sind zum Zoomen noch immer zwei Bedienprozeduren nötig, was das Leben auf großen Internetseiten doch etwas mühselig machen kann. Dass der Internet Explorer nicht der Weisheit letzter Schluss ist, zeigt sich nicht zuletzt daran, dass mancher Hersteller seinem Windows-Smartphone gleich den Opera-Browser mit auf den Weg gibt. Ansonsten ist das Thema Internet noch immer vom Anspruch als businesstaugliche Plattform geprägt: So lassen sich VPN-Tunnel einrichten, und die Anbindung an Microsoft Exchange-Server, mittlerweile auch von den anderen Plattformen implementiert, ist hier schon immer vorgesehen und auch gut gelöst.
In Sachen Messaging hat Microsoft mit Windows Live, in Sachen Internet-Suche mit Live Search seine eigenen Lösungen, die auf allen Windows-Smartphones vorinstalliert sind. YouTube oder Google Maps werden bei den allermeisten Geräten als Applikation draufgepackt. Insgesamt ist das Angebot an Zusatzsoftware aber bei Weitem nicht so umfangreich wie für iPhone und Android-Modelle – und daran wird sich wohl auch so schnell nichts ändern. Ende des Jahres sollen Smartphones mit Windows Phone 7 die aktuelle Version 6.5 ablösen, und auf denen wird keine der aktuellen Apps laufen. Hier müssen die Entwickler von Grund auf neu Hand anlegen.